Blue Nail, Februar 2023
7. März 2023
Blue Nail, oder auf Dänisch Blå Negl, ist ein internationaler militärischer Kommando- und Patrouillenwettkampf für aktive Soldaten und Reservisten, der alljährlich meist im Monat Februar, im Raum Fredericia/Dänemark stattfindet. Blå Negl ist als militärische Durchschlageübung unter Jagdkommandoeinsatz ausgelegt und wird von der dänischen Heimwehr (Hjemmeværnet) ausgerichtet. Der Wettkampf gilt mittlerweile als einer der härtesten in Europa. Die Übung ist für Gruppen von zwei oder sechs Teilnehmern für eine Dauer von 36 Stunden ausgelegt und ist eine wettkampforientierte Durchschlageübung. Die physischen und psychischen Belastungen, wie auch der Ausbildungsstand der Teilnehmer, werden als hoch eingestuft. Blue Nail gilt aufgrund der qualitative hohen Ausstattung der dänischen Heimwehr als “realitätsnahe” Übung.
Die Ausgabe 2023 des militärischen Wettkampfs „Blue Nail“ fand am 24.02. – 26.02.2023 statt. Das große Treffen startete in Vejle, DK am Stützpunkt der dort ansässigen Heimwehr. Unser Verband stellte dabei Teilnehmer, sowohl als Läufer, als auch als Jäger. Hier sind Ihre Berichte:
Jagdkommando: Sicht Oberstabsgefreiter Carsten K.
Unser deutsches Jagkommando-Kontingent verlegt in das nahe gelegene Stouby und bezieht eine Schule als Unterkunft. Hier sind unser TOC (Tactical Operation Centre) und die Ruheräume des Jagdkommandos untergebracht. Im Besprechungs- u. Aufenthaltsraum werden wir in die Gruppen Bravo und Foxtrott aufgeteilt und in Lage, Auftrag, Ausführung und Geländearten eingewiesen. Unsere Führung in diesem Jahr sind Hptm Julian K. / HFw Alexander S. und der Verbindungsoffizier Viero R. der dänischen Heimwehr. Die beiden Deutschen sind ehemalige Läufer und haben sich dieses Jahr dafür entschieden, den TOC zu betreiben. Eine gute Entscheidung, denn die Männer haben Erfahrung und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Auch die Gruppenführer von Bravo und Foxtrott sind eine gute Wahl; mit allen Kameraden war es ein positives Zusammensein und -arbeiten.
24. – 25.02.2023 - 1. Schicht 20:30 – 02:30 Uhr Bravo / 02:30 - 07:30 Uhr Foxtrott
Das Wetter ist ungnädig für alle. Regen, Wind, Schneegriesel und Kälte machen uns zu schaffen. Ein Hurra auf die Läufer, ich ziehe den Hut. Der Jäger verbringt die 6 Std. der Schicht in seiner Lauerstellung, geht auf und ab, um sich ein klein wenig aufzuwärmen. Wer kein Hilfsgerät hat, muss in die schwarze Nacht schauen und sich stark konzentrieren, um irgendetwas auszumachen. Manchmal spielt das Gehirn uns einen Streich – man sieht eine Bewegung oder etwas in Gestalt eines Menschen und tatsächlich ist es ein Baum, ein Pfosten oder Strauch. Aber wir sind sehr gut aufgestellt mit Nachtsichtgeräten, Lucie und Wärmebildkameras.
25. – 26.02.2023 - 2. Schicht 14:30 – 20:30 Uhr Bravo / 20:30 – 02:30 Uhr Foxtrott / 02:30 – 06:00 Uhr Bravo in Teilen
18:00 Uhr ist Wecken für Foxtrott, die Gruppe bei der ich mitlaufe. Wichtig: Kaffeemaschine anstellen, Falten aus dem Gesicht hauen und rein in die Klamotten. Besprechung: Lageänderung – ein Muster bei den Aufgriffen der Läufer hat sich verdeutlicht. Taktik umwerfen, ausgesuchte Punkte besetzen und Fahrzeuge zum Treiben der Läufer fahren lassen. Die Idee hat Erfolg, die Korridore für die Läufer sind enger geworden und dadurch schwieriger zu passieren, ohne aufgegriffen zu werden. Es ist Nacht, kalt leicht windig und ungemütlich, wie am Tag zuvor.
Läufertrupp 1: Major Wolfgang G. & Hautpgefreiter Markus J.
Der Rucksack drückt in den Nacken. Ich liege zum wiederholten Male auf einem hart gefrorenen Boden. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich mich schon auf diesen Acker geworfen habe. Neben mir drückt sich mein Kamerad in eine Ackerfurche. Wir versuchen so flach wie möglich zu sein. Es ist stockdunkel. Es ist saukalt. Heute kein starker Wind wie gestern. Wir befinden uns irgendwo in Jütland in Dänemark, in der zweiten Nacht des Wettkampfs Blue Nail 2023. Ein Jagdkommando in Stärke 300 (!) versucht uns gefangen zu nehmen und hat in dieser zweiten Nacht den Druck deutlich erhöht. Mit der „Ackerfurchentaktik“ können wir seit gut einer Stunde entlang einer Straße ordentlich Strecke machen. Hilft allerdings nicht gegen eine mögliche Drohenaufklärung. Vor uns liegt noch eine unbekannte Anzahl von Kilometern, hinter uns mehr als 40. Am Ende der ersten Nacht finden wir uns in einem Industriegebiet wieder. Vor uns ragen 50 m hohe Silos auf. An diesen sind aus der Entfernung Knicklichter zu erkennen. Beim Erreichen der Silos, werden wir durch dänische Pfadfinder in Empfang genommen. Wir bekommen einen Klettergurt und den Auftrag, die Silos zu besteigen. Anschließend daran abseilen. Auf der Abseilroute sammeln wir die Koordinaten für die nächste Station ein. Unten Klettergurt ablegen, Gepäck aufnehmen, mit Fx-Munition den hinteren Teil des Industriegebietes durchkämmen und dort positionierte Gegner in Form von Schützenscheiben bekämpfen. Nicht auf die Blauen schießen! Am frühen Morgen finden wir ein erstklassiges Versteck, können verpflegen und ruhen. Bei Sonnenuntergang geht es weiter. Am Ende der Übung, am Sonntag um 07:00 kommen wir in unserem 2er Team auf knapp 70 km, die wir in den zwei Nächten hinter uns gebracht haben - gespickt mit den unterschiedlichsten Stationen: Waffenhandhabung, SAN-Einlagen, Hindernis-Parkour mit und ohne selbstgebaute Trage, Handgranatenwurf etc.
Das Jahr 2023 werden wir nutzen, um unsere Fähig- und Fertigkeiten zu verbessern, denn am Ende steht fest: Viel gelernt, viel erfahren und der Vorsatz 2024 wieder dabei zu sein.
Läufertrupp 2: Sicht Unteroffizier (FA) Alina E.
Unser Abmarsch, zunächst entlang der Straße, verläuft problemlos, die Richtung ist grob bestimmt und führt zielsicher in das schlammige, abgeerntete Feld. So setzt sich unsere erste Nacht auch weitestgehend fort. Die Jagdkommandos bleiben eher auf den Straßen, das Vorwärtskommen über die Äcker ist allerdings langsam und mühsam. Die Stationen finden wir relativ gut, größere Umwege bleiben aus. An den Stationen werden körperliche Fitness, Waffenhandhabung und Erste Hilfe abgefordert. Dann liegt ein weiter Streckenabschnitt vor uns und wir treffen die Entscheidung für den Tag unterzuziehen. Das kleine, windige Waldstück bietet guten Sichtschutz und ist - natürlich mitten im Acker - weit weg von Straßen und neugierigen Augen. Wir setzen unseren Weg fort, ehe die Dämmerung einsetzt. Obwohl wir einige stark befahrene Straßen überqueren müssen, schaffen wir es, eine Aufklärung zu vermieden.
In der zweiten Nacht wird der eigentlich leicht gepackte Rucksack langsam schwerer. Die Gurte immer unbequemer. Wir tauschen umgepflügte Felder immer häufiger gegen Straßen ein. Mehr Strecke ist gleich mehr Motivation. Entsprechend häufiger kommen wir mit den freundlichen Dänen ins Gespräch, die die Landschaft nach uns und den anderen Gästen durchsuchen. Um kurz vor 6 Uhr erreichen wir die sechste und für uns letzte Station. Eilmarsch mit Hinkebein entfällt, zumindest in diesem Jahr.
Die Ausgabe 2023 des militärischen Wettkampfs „Blue Nail“ fand am 24.02. – 26.02.2023 statt. Das große Treffen startete in Vejle, DK am Stützpunkt der dort ansässigen Heimwehr. Unser Verband stellte dabei Teilnehmer, sowohl als Läufer, als auch als Jäger. Hier sind Ihre Berichte:
Jagdkommando: Sicht Oberstabsgefreiter Carsten K.
Unser deutsches Jagkommando-Kontingent verlegt in das nahe gelegene Stouby und bezieht eine Schule als Unterkunft. Hier sind unser TOC (Tactical Operation Centre) und die Ruheräume des Jagdkommandos untergebracht. Im Besprechungs- u. Aufenthaltsraum werden wir in die Gruppen Bravo und Foxtrott aufgeteilt und in Lage, Auftrag, Ausführung und Geländearten eingewiesen. Unsere Führung in diesem Jahr sind Hptm Julian K. / HFw Alexander S. und der Verbindungsoffizier Viero R. der dänischen Heimwehr. Die beiden Deutschen sind ehemalige Läufer und haben sich dieses Jahr dafür entschieden, den TOC zu betreiben. Eine gute Entscheidung, denn die Männer haben Erfahrung und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Auch die Gruppenführer von Bravo und Foxtrott sind eine gute Wahl; mit allen Kameraden war es ein positives Zusammensein und -arbeiten.
24. – 25.02.2023 - 1. Schicht 20:30 – 02:30 Uhr Bravo / 02:30 - 07:30 Uhr Foxtrott
Das Wetter ist ungnädig für alle. Regen, Wind, Schneegriesel und Kälte machen uns zu schaffen. Ein Hurra auf die Läufer, ich ziehe den Hut. Der Jäger verbringt die 6 Std. der Schicht in seiner Lauerstellung, geht auf und ab, um sich ein klein wenig aufzuwärmen. Wer kein Hilfsgerät hat, muss in die schwarze Nacht schauen und sich stark konzentrieren, um irgendetwas auszumachen. Manchmal spielt das Gehirn uns einen Streich – man sieht eine Bewegung oder etwas in Gestalt eines Menschen und tatsächlich ist es ein Baum, ein Pfosten oder Strauch. Aber wir sind sehr gut aufgestellt mit Nachtsichtgeräten, Lucie und Wärmebildkameras.
25. – 26.02.2023 - 2. Schicht 14:30 – 20:30 Uhr Bravo / 20:30 – 02:30 Uhr Foxtrott / 02:30 – 06:00 Uhr Bravo in Teilen
18:00 Uhr ist Wecken für Foxtrott, die Gruppe bei der ich mitlaufe. Wichtig: Kaffeemaschine anstellen, Falten aus dem Gesicht hauen und rein in die Klamotten. Besprechung: Lageänderung – ein Muster bei den Aufgriffen der Läufer hat sich verdeutlicht. Taktik umwerfen, ausgesuchte Punkte besetzen und Fahrzeuge zum Treiben der Läufer fahren lassen. Die Idee hat Erfolg, die Korridore für die Läufer sind enger geworden und dadurch schwieriger zu passieren, ohne aufgegriffen zu werden. Es ist Nacht, kalt leicht windig und ungemütlich, wie am Tag zuvor.
Fazit: Für Soldaten eine gute Übungseinlage: Beobachten, Aufklären, Festsetzen oder Zerschlagen ist hier das Motto. Was sich aber auch ganz klar darstellt, ist die Muse der Bundeswehr und ihre verhaltene Unterstützung eine Teilnahme an dieser Veranstaltung zu ermöglichen. Ob bei Aktiven oder Reservisten, die Meinung ist ganz klar: Fahrzeuge GL, Aufklärungsmaterial und auch die Freigabe der Soldaten (aktive) zu diesem Wettkampf können oft nicht ohne Hürden genommen werden. Dabei ist Blue Nail eine Weiterbildung/Ausbildung. Hier erfährt jeder, ob Läufer oder Jäger, was sein Körper leisten kann und wo seine Grenzen sind.
Jagdkommando: Sicht Stabsgefreiter Thomas K.
POC des Jagdkommandos 4. Zug DEU in der Schule Stouby. Nachdem wir uns eingerichtet haben, geht es in die Besprechung und Einteilung der Jagdgruppen und in die Zuteilung des zu überwachenden Sektors. Wir sind 20:00 bis 02:30 dran, mit dem Auftrag für die zweite Gruppe, die Hauptsicker-Richtung der Läufer herauszufinden und diese aufzugreifen. Um 19:45 sitzen wir auf unser Kfz auf, zunächst um die Beobachtungsposten in Stellung zu bringen, dann zur Erkundung mit Nachstichtgeräten, um schließlich unseren eigenen Beobachtungsposten zu beziehen. Wir geben Sichtaufklärungen weiter und schnell stellen sich erste Jagderfolge ein. Dann wieder Aufsitzen und Streife fahren, um die Läufer nervös zu machen. Schnell ist es 02:00 und die Ablösung kommt. Dann Zeit im POC bis 07:30, um die Augen zu schließen.
Um 08:00 nutzen wir die erste Sonne, um neue Fahrtwege und Beobachtungsposten für die Nacht zu erkunden. Unterwegs haben wir Zeit mit den freundlichen Menschen der Umgebung zu sprechen, bevor wir Waldstücke, leer stehende Gebäude und Hütten durchkämmen, um Schlafplätze ausfindig zu machen und den "Weckdienst" vorbei zu schicken. Nach Ende der Schicht, bekommen wir noch einen Einblick in die TOC und können eine Hauptbewegungsrichtung erkennen. Um 20:00 geht es wieder raus für unsere letzte Nacht.
Als Erstes versuchen wir durch eine auffällige Positionierung unseres Fahrzeugs die Gruppen in Richtung unserer Posten abzudrängen. Das klappt gut. Dann verlegen wir in einen neuen Beobachtungsraum und stellen fest, dass es in Dänemark ganz schön zieht! Wir hören von weiteren Jadgerfolgen und kurz darauf von dänischen Kameraden, dass es einen Haupteinbruchspunkt in unserem Sektor gibt. Wir verschieben unsere Posten, um die Läufer in die Enge zu treiben. Dann plötzlich während einer Streifenfahrt, Aufregung im Fahrzeug. Da war doch was im Graben! Vollbremsung, Rückwärtsgang. Und tatsächlich erwischen wir Läufer beim Sprung über die Straße und bescheren so unserem Zug den nächsten Aufgriff. Dann kurz vor Ende der Schicht bei einer Besprechung mit unserem stellv. Gruppenführer, Sichtkontakt auf dem benachbarten Feld! Also versuchen wir die Läufer zu stellen, sind aber bemerkt worden. Die Läufer geben Fersengeld. Wir mit Vollgas hinterher, aber keine Chance - unser Winkel ist zu schlecht.
Letztendlich zurück zum TOC und ins Bett. Nach dem Wecken und Übungsende, unsere Auswertung: 40 Aufgriffe sorgen für gute Stimmung bei den Kameraden und die Gewissheit nächstes Jahr wieder dabei sein zu wollen. Und im Kopf schwirrt der Gedanke rum - warum nicht auch mal als Läufer....
Um 08:00 nutzen wir die erste Sonne, um neue Fahrtwege und Beobachtungsposten für die Nacht zu erkunden. Unterwegs haben wir Zeit mit den freundlichen Menschen der Umgebung zu sprechen, bevor wir Waldstücke, leer stehende Gebäude und Hütten durchkämmen, um Schlafplätze ausfindig zu machen und den "Weckdienst" vorbei zu schicken. Nach Ende der Schicht, bekommen wir noch einen Einblick in die TOC und können eine Hauptbewegungsrichtung erkennen. Um 20:00 geht es wieder raus für unsere letzte Nacht.
Als Erstes versuchen wir durch eine auffällige Positionierung unseres Fahrzeugs die Gruppen in Richtung unserer Posten abzudrängen. Das klappt gut. Dann verlegen wir in einen neuen Beobachtungsraum und stellen fest, dass es in Dänemark ganz schön zieht! Wir hören von weiteren Jadgerfolgen und kurz darauf von dänischen Kameraden, dass es einen Haupteinbruchspunkt in unserem Sektor gibt. Wir verschieben unsere Posten, um die Läufer in die Enge zu treiben. Dann plötzlich während einer Streifenfahrt, Aufregung im Fahrzeug. Da war doch was im Graben! Vollbremsung, Rückwärtsgang. Und tatsächlich erwischen wir Läufer beim Sprung über die Straße und bescheren so unserem Zug den nächsten Aufgriff. Dann kurz vor Ende der Schicht bei einer Besprechung mit unserem stellv. Gruppenführer, Sichtkontakt auf dem benachbarten Feld! Also versuchen wir die Läufer zu stellen, sind aber bemerkt worden. Die Läufer geben Fersengeld. Wir mit Vollgas hinterher, aber keine Chance - unser Winkel ist zu schlecht.
Letztendlich zurück zum TOC und ins Bett. Nach dem Wecken und Übungsende, unsere Auswertung: 40 Aufgriffe sorgen für gute Stimmung bei den Kameraden und die Gewissheit nächstes Jahr wieder dabei sein zu wollen. Und im Kopf schwirrt der Gedanke rum - warum nicht auch mal als Läufer....
Läufertrupp 1: Major Wolfgang G. & Hautpgefreiter Markus J.
Der Rucksack drückt in den Nacken. Ich liege zum wiederholten Male auf einem hart gefrorenen Boden. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich mich schon auf diesen Acker geworfen habe. Neben mir drückt sich mein Kamerad in eine Ackerfurche. Wir versuchen so flach wie möglich zu sein. Es ist stockdunkel. Es ist saukalt. Heute kein starker Wind wie gestern. Wir befinden uns irgendwo in Jütland in Dänemark, in der zweiten Nacht des Wettkampfs Blue Nail 2023. Ein Jagdkommando in Stärke 300 (!) versucht uns gefangen zu nehmen und hat in dieser zweiten Nacht den Druck deutlich erhöht. Mit der „Ackerfurchentaktik“ können wir seit gut einer Stunde entlang einer Straße ordentlich Strecke machen. Hilft allerdings nicht gegen eine mögliche Drohenaufklärung. Vor uns liegt noch eine unbekannte Anzahl von Kilometern, hinter uns mehr als 40. Am Ende der ersten Nacht finden wir uns in einem Industriegebiet wieder. Vor uns ragen 50 m hohe Silos auf. An diesen sind aus der Entfernung Knicklichter zu erkennen. Beim Erreichen der Silos, werden wir durch dänische Pfadfinder in Empfang genommen. Wir bekommen einen Klettergurt und den Auftrag, die Silos zu besteigen. Anschließend daran abseilen. Auf der Abseilroute sammeln wir die Koordinaten für die nächste Station ein. Unten Klettergurt ablegen, Gepäck aufnehmen, mit Fx-Munition den hinteren Teil des Industriegebietes durchkämmen und dort positionierte Gegner in Form von Schützenscheiben bekämpfen. Nicht auf die Blauen schießen! Am frühen Morgen finden wir ein erstklassiges Versteck, können verpflegen und ruhen. Bei Sonnenuntergang geht es weiter. Am Ende der Übung, am Sonntag um 07:00 kommen wir in unserem 2er Team auf knapp 70 km, die wir in den zwei Nächten hinter uns gebracht haben - gespickt mit den unterschiedlichsten Stationen: Waffenhandhabung, SAN-Einlagen, Hindernis-Parkour mit und ohne selbstgebaute Trage, Handgranatenwurf etc.
Das Jahr 2023 werden wir nutzen, um unsere Fähig- und Fertigkeiten zu verbessern, denn am Ende steht fest: Viel gelernt, viel erfahren und der Vorsatz 2024 wieder dabei zu sein.
Läufertrupp 2: Sicht Unteroffizier (FA) Alina E.
Unser Abmarsch, zunächst entlang der Straße, verläuft problemlos, die Richtung ist grob bestimmt und führt zielsicher in das schlammige, abgeerntete Feld. So setzt sich unsere erste Nacht auch weitestgehend fort. Die Jagdkommandos bleiben eher auf den Straßen, das Vorwärtskommen über die Äcker ist allerdings langsam und mühsam. Die Stationen finden wir relativ gut, größere Umwege bleiben aus. An den Stationen werden körperliche Fitness, Waffenhandhabung und Erste Hilfe abgefordert. Dann liegt ein weiter Streckenabschnitt vor uns und wir treffen die Entscheidung für den Tag unterzuziehen. Das kleine, windige Waldstück bietet guten Sichtschutz und ist - natürlich mitten im Acker - weit weg von Straßen und neugierigen Augen. Wir setzen unseren Weg fort, ehe die Dämmerung einsetzt. Obwohl wir einige stark befahrene Straßen überqueren müssen, schaffen wir es, eine Aufklärung zu vermieden.
In der zweiten Nacht wird der eigentlich leicht gepackte Rucksack langsam schwerer. Die Gurte immer unbequemer. Wir tauschen umgepflügte Felder immer häufiger gegen Straßen ein. Mehr Strecke ist gleich mehr Motivation. Entsprechend häufiger kommen wir mit den freundlichen Dänen ins Gespräch, die die Landschaft nach uns und den anderen Gästen durchsuchen. Um kurz vor 6 Uhr erreichen wir die sechste und für uns letzte Station. Eilmarsch mit Hinkebein entfällt, zumindest in diesem Jahr.
2023 sind wir vermehrt taktisch vorgegangen, haben die Übung genutzt, um möglichst unentdeckt das Gelände zu passieren, dafür aber Geschwindigkeit eingebüßt. Im nächsten Jahr liegt der Fokus dann vielleicht darauf, die Strecke komplett zu durchlaufen. Klar ist: Nächstes Jahr wieder.
Läufertrupp 2: Sicht Hauptfeldwebel Thomas P.
Anders als letztes Jahr starten wir Freitag abends direkt vom Treffpunkt in Hornshyld, einem Sportzentrum. Die Teilnehmer wurden zuvor in drei Gruppen aufgeteilt, zwei davon wurden zu den Punkten gefahren. Unser erster Anlaufpunkt ist ein toter Briefkasten bei Hornum. Um zu diesen Punkt zu gelangen, gehen wir querfeldein über die Äcker. Gleich zu Beginn ist das Jagdkommando heiß und wir haben es mit insgesamt drei Fahrzeugen und einer Drohne zu tun, denen wir durch umsichtiges Vorgehen ausweichen können, dennoch haben sie uns bestimmt aufgeklärt/gesehen.
Nachdem wir den toten Briefkasten erreicht haben, ist unser nächster Punkt ein Waldstück westlich von Hornshyld. Nach dem Briefkasten war das Jagdkommando auf Zack und rennt uns auf den Acker hinterher, so dass wir das erste Mal geschnappt werden.
Vor dem Erreichen unseres zweiten Punktes sind wir vorsichtiger und benötigten mehr Zeit. Die erste Station beinhaltet einen Hindernisparcours, Granatenwerfen und Schießen mit PT-Munition.
Zur nächsten Station bewegen wir uns nach bekanntem Muster, nutzten die Äcker und Wälder zur Deckung, hier wird das Gelände hügeliger. Für einige Abschnitte gehen wir entlang der Straßen, um Meter zu machen, was mit erhöhter Gefahr einhergeht, denn das Jagdkommando fährt nicht nur mit Fahrzeugen an den Straßen entlang, es positioniert sich auch mitten auf Äckern entlang von Straßen.
Schließlich erreichen wir unsere zweite Station in einem Abbaugebiet. Die Station hat es in sich. Zuerst müssen wir einen Rucksack mit Stangen und Kabelbindern fixieren, in einer Art Krankentrage. Der Rucksack darf den Boden dann nicht berühren, während wird umherlaufen und Buchstaben für einen Code suchen. An manchen Stellen sinkt man tief ein, glücklicherweise bleiben die Füße trocken. Granatenwerfen und PT-Schießen sind wieder Programm - vor dem Schießen muss die Waffe diesmal zuerst zusammengesetzt werden. Zum Schluss absolvieren wir noch eine Schlauchboot-Passage, bei der wir im dortigen See Flaschen, die mit Knicklichtern markiert sind, finden müssen, um so die Koordinaten für unseren nächsten Anlaufpunkt abzulesen.
Nach dieser fordernden Station, machen wir uns in bewährter Manier über Wiesen und Äcker auf den Weg. Unweit der Ortschaft Belle ziehen wir in ein kleines Wäldchen unter, da bereits die Dämmerung einsetzt. Ruhen und Verpflegen ist angesagt.
Gegen 17:00 machen wir uns wieder auf den Weg. An einem Bach folgen wir dessen Verlauf, um eine Ortschaft zu umgehen. Dann schlagen wir über die Äcker einen Bogen, um die Straße 23 zu passieren. Südlich der Straße 23 gehen wir südostwärts über die Äcker und nutzen die Querstraßen als Auffanglinie.
Die nächste Station beinhaltet Erste Hilfe bei einer Person mit Herzinfarkt. Da die Person bewusstlos wird, müssen wir sie mit einem Defibrillator reanimieren. Die nächste Aufgabe besteht darin, sich nach Staksrode zu begeben und im nördlichen Bereich Feindaktivitäten aufzuklären. Auf dem Weg nach Staksrode nehmen wir den direkten Weg, da das Gelände stark hügelig und durchschnitten ist, was uns genau in die Armee der Jäger treibt.
Mit den Aufklärungsergebnissen bewegen wir uns wieder über die Äcker zur nächsten Station. Auf einem Hof müssen wir Fragen zur Genfer Konvention beantworten.
Die nächste Station ist im Industriegebiet von Klakring. Um dort hinzugelangen, nutzen wir die Straßen. Von der Station bewegen wir uns zunächst nördlich nach Barrit und gehen in der Dunkelheit die Barrit Langgade entlang. Das geht lange gut, da die Grundstücksauffahrten und parkenden Fahrzeuge gute Deckung vor patrouillierenden Fahrzeugen bieten. Am Ende der Langgade laufen wir an einem Stützpunkt des Jagdkommandos vorbei und werden geschnappt. Das passiert uns jetzt öfters, da wir die Straßen nutzen.
Im Industriegebiet von Klagring, steht PT-Schießen im einem Raumkampfparcour an. Die Scheiben sind entweder Freund oder Feind, was man erkennen muss, bevor man schießt. Anschließend setzen wir Waffen zusammen, neben dänischen sind auch Bundeswehr-Waffen zusammenzusetzen. Als Letztes wird unsere Karte in einen Umschlag gepackt, denn für den nächsten Punkt ist es notwendig, eine Wegeskizze anzufertigen und nur mit dieser zum nächsten Punkt zu navigieren.
Unser letzter Punkt ist der Hafen ins Juelsminde. Dort müssen wir einen Knoten machen, den Palstek, was uns misslingt.
Insgesamt sind wir am ersten Tag taktischer gegangen als am zweiten Tag. Das taktische Vorgehen verlangsamte unsere Bewegungen, daher ist abzuwägen, welche Variante wann gewählt wird. Beim Benutzen von Straßen ist es dagegen sehr wahrscheinlich, direkt gefasst zu werden.
Das Ziel für nächstes Jahr könnte sein, alle Stationen zu erreichen...
Nachdem wir den toten Briefkasten erreicht haben, ist unser nächster Punkt ein Waldstück westlich von Hornshyld. Nach dem Briefkasten war das Jagdkommando auf Zack und rennt uns auf den Acker hinterher, so dass wir das erste Mal geschnappt werden.
Vor dem Erreichen unseres zweiten Punktes sind wir vorsichtiger und benötigten mehr Zeit. Die erste Station beinhaltet einen Hindernisparcours, Granatenwerfen und Schießen mit PT-Munition.
Zur nächsten Station bewegen wir uns nach bekanntem Muster, nutzten die Äcker und Wälder zur Deckung, hier wird das Gelände hügeliger. Für einige Abschnitte gehen wir entlang der Straßen, um Meter zu machen, was mit erhöhter Gefahr einhergeht, denn das Jagdkommando fährt nicht nur mit Fahrzeugen an den Straßen entlang, es positioniert sich auch mitten auf Äckern entlang von Straßen.
Schließlich erreichen wir unsere zweite Station in einem Abbaugebiet. Die Station hat es in sich. Zuerst müssen wir einen Rucksack mit Stangen und Kabelbindern fixieren, in einer Art Krankentrage. Der Rucksack darf den Boden dann nicht berühren, während wird umherlaufen und Buchstaben für einen Code suchen. An manchen Stellen sinkt man tief ein, glücklicherweise bleiben die Füße trocken. Granatenwerfen und PT-Schießen sind wieder Programm - vor dem Schießen muss die Waffe diesmal zuerst zusammengesetzt werden. Zum Schluss absolvieren wir noch eine Schlauchboot-Passage, bei der wir im dortigen See Flaschen, die mit Knicklichtern markiert sind, finden müssen, um so die Koordinaten für unseren nächsten Anlaufpunkt abzulesen.
Nach dieser fordernden Station, machen wir uns in bewährter Manier über Wiesen und Äcker auf den Weg. Unweit der Ortschaft Belle ziehen wir in ein kleines Wäldchen unter, da bereits die Dämmerung einsetzt. Ruhen und Verpflegen ist angesagt.
Gegen 17:00 machen wir uns wieder auf den Weg. An einem Bach folgen wir dessen Verlauf, um eine Ortschaft zu umgehen. Dann schlagen wir über die Äcker einen Bogen, um die Straße 23 zu passieren. Südlich der Straße 23 gehen wir südostwärts über die Äcker und nutzen die Querstraßen als Auffanglinie.
Die nächste Station beinhaltet Erste Hilfe bei einer Person mit Herzinfarkt. Da die Person bewusstlos wird, müssen wir sie mit einem Defibrillator reanimieren. Die nächste Aufgabe besteht darin, sich nach Staksrode zu begeben und im nördlichen Bereich Feindaktivitäten aufzuklären. Auf dem Weg nach Staksrode nehmen wir den direkten Weg, da das Gelände stark hügelig und durchschnitten ist, was uns genau in die Armee der Jäger treibt.
Mit den Aufklärungsergebnissen bewegen wir uns wieder über die Äcker zur nächsten Station. Auf einem Hof müssen wir Fragen zur Genfer Konvention beantworten.
Die nächste Station ist im Industriegebiet von Klakring. Um dort hinzugelangen, nutzen wir die Straßen. Von der Station bewegen wir uns zunächst nördlich nach Barrit und gehen in der Dunkelheit die Barrit Langgade entlang. Das geht lange gut, da die Grundstücksauffahrten und parkenden Fahrzeuge gute Deckung vor patrouillierenden Fahrzeugen bieten. Am Ende der Langgade laufen wir an einem Stützpunkt des Jagdkommandos vorbei und werden geschnappt. Das passiert uns jetzt öfters, da wir die Straßen nutzen.
Im Industriegebiet von Klagring, steht PT-Schießen im einem Raumkampfparcour an. Die Scheiben sind entweder Freund oder Feind, was man erkennen muss, bevor man schießt. Anschließend setzen wir Waffen zusammen, neben dänischen sind auch Bundeswehr-Waffen zusammenzusetzen. Als Letztes wird unsere Karte in einen Umschlag gepackt, denn für den nächsten Punkt ist es notwendig, eine Wegeskizze anzufertigen und nur mit dieser zum nächsten Punkt zu navigieren.
Unser letzter Punkt ist der Hafen ins Juelsminde. Dort müssen wir einen Knoten machen, den Palstek, was uns misslingt.
Insgesamt sind wir am ersten Tag taktischer gegangen als am zweiten Tag. Das taktische Vorgehen verlangsamte unsere Bewegungen, daher ist abzuwägen, welche Variante wann gewählt wird. Beim Benutzen von Straßen ist es dagegen sehr wahrscheinlich, direkt gefasst zu werden.
Das Ziel für nächstes Jahr könnte sein, alle Stationen zu erreichen...
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Stefan Meyer und Fabian Saak sind Bundeswehr-Reservisten im Landkreis Diepholz. Warum sie das tun, erzählen sie im Gespräch mit der Mediengruppe Kreiszeitung. „Ich bin Reservist“, betont Stefan Meyer. Im zivilen Leben arbeitet er beim Landvolk Diepholz. Doch in seiner freigestellten Zeit dient der 43-jährige Sulinger der Bundesrepublik Deutschland als Bürger in Uniform – freiwillig und aus Überzeugung. Neben ihm sitzt Fabian Saak, ebenfalls Reservist und im normalen Leben verbeamteter Lehrer an einer Oberschule. Beide Männer sind Soldaten des Oldenburger Jägerbataillons, einem Teil der ersten Panzerdivision. Weiterlesen: Online I PDF

Werte Kameradinnen und Kameraden, liebe Vereinsmitglieder, drei Jahre hat der Verein nun schon auf dem Buckel und er steht gut da: Knapp 120 Mitglieder, 9000 € in der Kasse und mittlerweile ein solides Prozedere für Förderanträge, eine kleine Arbeitsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit sowie ganz viel Zuspruch und Anerkennung aus dem Bataillon und auch von außen. Danke dafür. Über Förderanträge hat der Verein einiges an Material für die Gemeinschaftsküche finanziert, Tarnnetze, die nicht über den Dienstweg zu bekommen waren, Paloxen und einige Kleinigkeiten mehr. In der Berichterstattung sind wir mittlerweile Opfer unseres eigenen Erfolges geworden und haben so viele Bewerber für das Bataillon generiert - und über die Bewerbungsseite auf der Vereins-Webseite im ersten Schritt abgewickelt - dass das Bataillon kaum noch hinterherkommt und wir in der Öffentlichkeitsarbeit etwas kürzertreten müssen. Das Jahresmagazin , der Blog , diese Webseite und unsere Seiten in den sozialen Medien Facebook und Instagram , die Bildertausch-Seite , das virtuelle Geschäftszimmer und das Ausbildungsarchiv , der Marketender und der Spreadshop sind fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden und werden weiter rege genutzt. Und zu guter Letzt war es uns als Verein eine traurige Ehre, unseren verstorbenen Kameraden und Mitglied Thomas „ Bärchen “ Kosar das letzte Geleit zu geben sowie einen Kranz und eine Traueranzeige zu organisieren und über Spenden zu finanzieren. Auch dafür gab es viel Lob und Anerkennung – einige neue Mitglieder nahmen diese Begleitung sogar zum Anlass, auch dem Verein beizutreten. Ruhe in Frieden, Bärchen, und auf zu neuen Ufern für Verein und Bataillon, auch im Jahr 2026. Dr. Matthias Hammer 1. Vorsitzender

(Ähnlicher Artikel auf Ynside - mit Zugang I ohne Zugang ) Internationale Partnerschaften in der NATO sind in dieser Zeit wichtiger denn je. Die Oldenburger Jäger haben gleich zwei davon: eine mit dem niederländischen Reserve Wach- und Sicherungsbataillon „ 10 Infanteriebataljon Bewaken Beveiligen Korps Nationale Reserve “ und eine mit dem britischen Reservebataillon der leichten Infanterie „ 3 Royal Anglian Regiment “. Zusammen üben sie, wie zuletzt an einem Wochenende in den Niederlanden. Es regnet in Strömen. Alles ist durchgeweicht – Menschen, Ziele, der Boden. Wir sind auf dem größten Schießplatz der Niederlande. Schüsse brechen, Ziele fallen, nur bei mir nicht! „Du musst dich von unten nach oben einschießen. Halte drunter“, sagt meine Aufsicht. Siehe da, ich treffe wieder.

Mit „Meine Reserve“ hat die Bundeswehr eine App gestartet, die Alarmierung, Verfügbarkeitsmeldung und Heranziehung von Reservistinnen und Reservisten digitalisiert. Prozesse rund um die Reserve wie Postwege, Formulare, manuelle Rückmeldungen werden jetzt in einer App gebündelt – von der Push-Alarmierung über die digitale Verfügbarkeitsabfrage bis zur Heranziehung. Wie es in der Praxis funktionieren wird, ist noch unklar. Fest steht, dass alle Oldenburger Jäger die App herunterladen und nutzen sollen.

„Mach die Fäuste hoch!“ brüllt der Ausbilder, „nicht nachlassen, Du schaffst das, beißen!“. Mein T-shirt wieder mal klatschnass, körperlich am Limit, mental am Rand. Ein ganz normaler Tag beim Lehrgang Nahkampfausbilder. Vor zwei Wochen war das. Als ich vor gefühlt einer kleinen Ewigkeit den „Nahkampfausbilder Militärischer Nahkampf aller Truppen“ begann und das Gelände der Infanterieschule Hammelburg betrat, spürte ich dort sofort die besondere Atmosphäre: konzentriert, fordernd und zugleich kameradschaftlich. Drei Wochen intensiver Ausbildung liegen vor mir – und als einziger Reservist im Teilnehmerkreis weiß ich, dass ich mich besonders beweisen muss. Schon in den ersten Stunden wird deutlich, wie hoch die Anforderungen sind. Der militärische Nahkampf ist keine Sportdisziplin, sondern eine einsatz- und überlebensrelevante Fähigkeit. Techniken, Taktiken und das entscheidende „Combat Mindset“ werden unter realitätsnaher Belastung vermittelt. Ein Ausbilder formuliert es an Tag zwei sehr treffend: „Hier lernst du nicht, um zu gewinnen, sondern, um zu überleben.“ Die Tage beginnen früh, enden spät und sind voller intensiver Drills, Szenarien und mentaler Beanspruchung. Immer wieder stoße ich an meine Leistungsgrenzen. Gleichzeitig erlebe ich, wie wichtig Entschlossenheit, Kontrolle und klare Entscheidungen unter Stress sind. Diese Erfahrung prägt nicht nur die Ausbildung, sondern auch mich persönlich. Die hohe Belastung des Lehrgangs zeigt sich ebenfalls in der Ausfallquote: Sechs Kameraden müssen vorzeitig gehen. Jeder Abgang führt uns vor Augen, wie anspruchsvoll die Qualifikation eines Nahkampfausbilders ist – und wie viel Verantwortung sie mit sich bringt.

Philipp L., seines Zeichens Jäger-ROA kam über Umwege zu seiner Karriere als Reserveoffizier. Eine entscheidende Station dabei war sein Reservedienst bei den Oldenburger Jägern (formal Unterstützungsbataillon Einsatz 1), die ihm mit seiner Bewerbung halfen und so einen Soldaten von den Reserve in den aktiven Dienst überführten. Hier seine Geschichte, von ihm selbst erzählt, im Rahmen eines Interviews nach seiner Verabschiedung in den aktiven Dienst.

(Gleicher Artikel beim Reservistenverband ) Die Reservistendienstleistenden des Unterstützungsbataillons Einsatz 1 haben den Auftrag, die Gefechtsstände der 1. Panzerdivision zu sichern. Auch können sie für die Landes- und Bündnisverteidigung gegen Feindkräfte im rückwärtigen Raum eingesetzt werden. Das trainieren sie auf dem Übungsplatz Hammelburg gemeinsam mit niederländischen Kameraden.
Der Stellenwert der Reserve wächst . Sie wird vergrößert, umstrukturiert, aufgerüstet und immer mehr zum integralen Bestandteil der Streitkräfte. Hinter der Reserve stehen eine Vielzahl an stillen Unterstützern und Befähigern, auf die kaum einer achtet. Wir möchten hier einigen von ihnen eine Stimme geben und für die Unterstützung danken. Lebenspartner Neulich hatte unsere Tochter Spielbesuch und nach einer Weile entdeckten die Kinder die Möglichkeit, Papas Bundeswehrfundus fürs Verkleiden zu nutzen. Mit viel Gekicher wurde mir das Ergebnis präsentiert und selbstredend passende Erinnerungsfotos geschossen. Auf die sich anschließende Frage: „Mama, gibt es das auch in meiner Größe?“ antwortete ich beinahe automatisch „nein mein Schatz, das gibt es nicht“. Nach kurzem Innehalten und Nachdenken über das Gesagte ergänzte ich „zum Glück“. Natürlich kann unsere Tochter die Reichweite dieser Worte noch nicht verstehen und vielleicht hat der geneigte Lesende auch zuerst Nachrichten oder Reportagen aus der Subsahara im Kopf. Meine kürzlich verstorbene Großmutter hätte jedoch als Zeitzeugin von einem Abschnitt in der deutschen Geschichte berichten können, wo solche Bilder und damit verbundene Aufgaben den kindlichen bzw. jugendlichen Alltag bestimmten. Dieses manchmal vielleicht etwas zu leicht gesagte ‚nie wieder‘ in die Realität zu übersetzen und sich aktiv für Demokratie und freiheitliche Werte einzusetzen, dafür leistet mein Mann auch mit Taten als Hauptgefreiter der Reserve (s)einen Beitrag. Um unsere Tochter und hoffentlich viele folgende Generationen sicher in einem stabilen Umfeld aufwachsen lassen zu können. Dr. Denise B. Was es bedeutet, wenn der eigene Ehemann sich für die Reserve der Bundeswehr meldet? Nun, im ersten Angang zig Telefonate, geführt durch das ganze Haus, sich auftürmende und kontinuierlich wachsende Berge von Ausrüstung, die verstaut werden wollen, Nähaufgaben, die jede Maschine herausfordern, Aktualisierung von Anekdoten aus Einsätzen, die nun nicht mehr 30 Jahre, sondern 30 Tage her sind. Man erfährt auch erstmals von Veranstaltungen, die der Reservistenverband ausrichtet und für die 20 kg Katzenstreu als Rucksackfüllung angeschleppt wurden (wie gut, dass wir auch wirklich eine Katze haben) oder die Schwiegerfamilie fürs wohltätige Wandern, pardon Marschieren, akquiriert wird (wie gut, dass ein paar ‚Bergziegen‘ in der Verwandtschaft sind). Neben den humorigen Aspekten hält so aber auch die Weltpolitik (mehr) Einzug an den Esstisch und im Kern der Reservistentätigkeit steckt schließlich die Bereitschaft, sich aktiv an der Verteidigung europäischer Werte und der freiheitlichen Ordnung beteiligen zu wollen – oder sollte man in diesen Zeiten sagen, zu müssen? Schön, dass es Freiwillige wie meinen Mann gibt, die dies als ihre Aufgabe wahrnehmen und so einen Beitrag dazu leisten, dass an anderen Esstischen der Republik weiterhin in gewohntem Frieden gespeist werden kann. Naja, vielleicht bis das Gesprächsthema auf die amerikanische Außenpolitik wechselt. Anonym Ich habe allergrößten Respekt vor dem, was die Männer und Frauen unserer Bundeswehr und besonders in der Reserve tun. Wenn ich die Bilder der Übungen sehe, läuft es mir kalt den Rücken herunter und ich frage mich immer, was die Soldatinnen und Soldaten denken, wenn sie üben. Vor dem Mut für den Fall zu üben, der hoffentlich nie eintritt, ziehe ich den Hut. Bereit zu sein, Leib und Leben für unsere Freiheit und unsere Heimat in die Waagschale zu werfen, verdient unser aller Dank und Anerkennung. Danke für Ihren Dienst! Brigitte I. Ein schlauer Autor hat einmal geschrieben: „Es gibt keine größere Ehre, als seinen sterblichen Körper zwischen seine Lieben und die Verwüstungen des Krieges zu stellen”. Genau das tut mein Freund. Er übt dafür genau das – wenn’s drauf ankommt – zu tun. Ich habe Angst um ihn, bin aber auch wahnsinnig stolz auf ihn, weil er das tut. Danke für Deinen Dienst und Deinen Mut, Schatz! Wirklich. Silvia K. Über dem Schreibtisch meines Partners hängt ein Schild. Darauf steht: „Wir sind bereit zu kämpfen, nicht weil wir hassen, was vor uns steht, sondern weil wir lieben, was hinter uns liegt“. Besser kann man es denke ich nicht sagen. Aber unsere Heimat und der Frieden und die Freiheit, die wir hier jeden Tag (er)leben dürfen sind das Opfer, das mein Mann bereit ist zu bringen und das Opfer, das wir als Familie schon im Frieden bringen, allemal wert. Möge es nur nie dazu kommen, auch weil es die Männer und Frauen der Reserve (und der Bundeswehr allgemein) gibt, die den Kriegstreibern und Größenwahnsinnigen dieser Welt die Stirn bieten. Anne S. Arbeitgeber Über Tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Vodafone engagieren sich neben ihrem Beruf auch in ihrer Freizeit für die Gesellschaft. So wie unser Kollege Marcus W., der als Hauptgefreiter der Reserve seinen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands leistet. Wir wollen Menschen wie Marcus bestmöglich unterstützten und ermutigen sie, sich gesellschaftlich zu engagieren. Dabei hilft eine flexible Arbeitszeit-Gestaltung: Mitarbeitende können Angebote wie Gleitzeit und Überstundenabbau nutzen, aber auch Sonderurlaubstage für ehrenamtliches Engagement in Anspruch nehmen. Verena Kolb, Pressesprecherin Vodafone Deutschland Mein Team und ich begrüßen das freiwillige Engagement unseres Kollegen Thomas E. als Reservist bei der Bundeswehr. Die Bereitschaft, Verantwortung für die Sicherheit und Verteidigung unseres Landes zu übernehmen, verdient Respekt und Anerkennung. Im Rahmen der Reservistentätigkeit erworbene Fähigkeiten bereichern nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern können auch von großem Nutzen im beruflichen Umfeld sein. Wir stehen vollumfänglich hinter dieser freiwilligen Aufgabe und unterstützen Herrn E. gerne bei der Vereinbarkeit von zivilem Beruf und militärischem Einsatz. Michael Voh, Leiter Vorstandsstab, Sparkasse Schweinfurt-Haßberge Gerade in Zeiten, in denen Frieden und Demokratie in Europa nicht mehr selbstverständlich sind, finde ich es besonders wichtig, wenn Menschen Verantwortung übernehmen. Ich habe selbst meinen Dienst bei den Panzergrenadieren geleistet und weiß, was dieses Engagement bedeutet. Deshalb unterstütze ich es als Personalleiter sehr, wenn Kolleginnen und Kollegen sich als Reservisten einbringen – für den Schutz unserer Werte und unseres freien Zusammenlebens. Tino M., Personalmanagement, ABS Safety GmbH
(Ähnlicher, von der Bw redigierter Artikel in Ynside ) Der Edelweißbergmarsch ist eine Herausforderung für Soldaten, um das Edelweiß-Abzeichen zu erwerben, das sonst nur von Gebirgsjägern getragen wird. Der Marsch, der v.a. von Soldaten der Gebirgstruppe absolviert wird, beinhaltet das Bewältigen großer Höhenunterschiede auf mindestens 2000 m hinauf, um das Edelweiß-Abzeichen an ihrer Bergmütze tragen zu dürfen. Aber auch andere Soldaten können sich den Marsch antun, so wie im September 2025 fünf Soldaten der Oldenburger Jäger. 160 Soldaten aus vier Nationen stehen mit uns bei strahlendem Sonnenschein, 25°C und wolkenlosem Himmel am Fuße des Watzmanns im Wimbachtal. Wir fünf sind OStGefr Alex M., Tobias K., Patrick H., Jörg H. und StGefr Matthias R.. Aufgeteilt auf fünf Marschgruppen starten wir um 07:00 auf einer Höhe von 637 m.

(Siehe Artikel dazu in loyal ) Drei Soldaten der Oldenburger Jäger haben im September einen Militärwettkampf in Wardenburg gewonnen. Oberstabsgefreiter Holger G., Oberstabsgefreiter Jörg H. und Stabsgefreiter Olaf P. absolvierten 13 Stationen, wie z.B. Kleinkaliber-Schießen, Erste Hilfe, Handgranatenwerfen, Karte & Kompass, Verwundetentransport und Gewässerüberwindung und belegten am Ende den 1. Platz der militärischen Gruppenteilnehmer. Die Oldenburger Jäger bedanken sich bei der RK Wardenburg für die sehr gelungene Organisation und Durchführung. Der Verein gratuliert den Siegern.








