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Internationale Partnerschaften in der NATO sind in dieser Zeit wichtiger denn je. Die Oldenburger Jäger haben gleich zwei davon: eine mit dem niederländischen Reserve Wach- und Sicherungsbataillon „ 10 Infanteriebataljon Bewaken Beveiligen Korps Nationale Reserve “ und eine mit dem britischen Reservebataillon der leichten Infanterie „ 3 Royal Anglian Regiment “. Zusammen üben sie, wie zuletzt an einem Wochenende in den Niederlanden. Es regnet in Strömen. Alles ist durchgeweicht – Menschen, Ziele, der Boden. Wir sind auf dem größten Schießplatz der Niederlande. Schüsse brechen, Ziele fallen, nur bei mir nicht! „Du musst dich von unten nach oben einschießen. Halte drunter“, sagt meine Aufsicht. Siehe da, ich treffe wieder.

Im September 2024 besuchte der Oldenburger Oberbürgermeister Jürgen Krogmann das Bataillon und wurde durch den Kommandeur in die Struktur, Geschichte und den Auftrag des Verbandes im Rahmen eines Arbeitsfrühstücks eingewiesen. Krogmann betonte den Wert der Reserve und freute sich ausdrücklich, dass das Bataillon den Ehrennamen „Oldenburger Jäger“ führt.

Ein Bereich in dem der Verein seit seiner Gründung einen signifikanten Unterschied gemacht hat, ist in der Außendarstellung des Bataillons in den Medien. Egal ob lokal, regional, national oder international, ob gedruckt oder online, seit es den Verein gibt, ist das Bataillon in den Medien präsent. Hier eine Auswahl aus dem Jahr 2024: NWZ, März 2024 Artikel: „ Oldenburg räumt auf “

(Sehr redigierte Teile dieses Artikels auch auf Bundeswehr.de ) 19. Juni 2024. Das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 ist in der Reserve einmalig. Nicht nur, weil es zu den aktivsten Verbänden der Verstärkungsreserve des deutschen Heeres gehört, sondern auch, weil es in diesen unsicheren Zeiten in Sachen Interoperabilität mit NATO-Partnern mit gutem Beispiel vorangeht. Denn mit gleich zwei Reservistenbataillonen mit ähnlicher Aufstellung und Auftrag hat Einsatz 1 Partnerschaften: Dem britischen 3 Royal Anglian (3rd Battalion of the Royal Anglian Regiment) und dem niederländischen 10 Infbat BB KNR (Infanteriebataljon Bewaken Beveiligen Korps Nationale Reserve = Infanteriebataillon Wach- und Schutzkorps der Nationalen Reserve). Auf einer intensiven Wochenendübung auf dem Truppenübungsplatz Bergen waren jetzt erstmals 18 niederländische Soldaten mit dabei.

Dover. Es regnet nicht. 16. Februar 2024. Vor acht Stunden sind wir – elf Mann vom Unterstützungsbataillon Einsatz 1 - in Oldenburg losgefahren. Unser Ziel ist Kent. Dort nehmen wir an der Übung „Steelback Breech“ unseres Partnerbataillons 3 Royal Anglian teil. Solch eine Partnerschaft zwischen zwei Reserve-Bataillonen der leichten Infanterie ist in der NATO einmalig. Entsprechend groß ist die Vorfreude der elf Soldaten. Der kleine Truppenübungsplatz „Cinque Ports“ ist nur eine halbe Stunde vom Fährhafen entfernt und wir sind früh da, kurz nach dem Vorkommando der Briten. Die Infrastruktur des Truppenübungsplatzes ist überschaubar und lässt sich mit vier Worten zusammenfassen: Wasserkannister, Dixieklos, EPA und Biwak. Die britischen Kameraden werden erst gegen Mitternacht erwartet. Wir haben also Zeit, unser Biwak noch in der Abenddämmerung einzurichten, bevor wir im nahe gelegenen Ort Densole etwas Kulturbildung betreiben und in einem typisch englischen Pub zu Abend essen. Samstag. Es nieselt. Am Samstag ist Wecken erst um 07:00, weil die Briten so spät angekommen sind. Es sind ca. 60 Mann, von drei der fünf Kompanien des britischen Bataillons, die nachts ihre Biwakplätze eingerichtet hatten und jetzt, mal mehr, mal weniger schlaftrunken durch die Gegend stapfen. Der Ausbildungstag beginnt mit der Hiobsbotschaft, dass es wegen eines bürokratischen Hindernisses kaum Waffen und keine Munition gibt. Wir nehmen es gelassen und denken uns unseren Teil zum Thema Bürokratismus in unseren Armeen. Also findet der geplante Zugangriff als Trockenübung statt – erst auf der Wiese und später im Wald. Wo steht wer, was hat wer bei welcher Situation zu tun? Für uns, die nicht so in der Materie der britischen SOPs (standard operation procedures) stehen, vielleicht auch besser so. Langsamer, schulmäßiger, übersichtlicher und lehrreich allemal. Während wir auf der Wiese stehen und Bewegungen durchspielen, nieselt es erst und regnet sich dann endgültig ein. Das volle englische Programm. Eine Ausbildung „casualty evacuation“ schließt sich an. Den Briten ist es peinlich, dass wir noch keine Waffen in der Hand hatten, also setzen sie eine Spezialausbildung nur für uns an ihren Handwaffen und anderem Gerät an, von denen sie jeweils einige dabei haben. GPMG (general purpose machine gun) – die Maschinengewehrwaffe der Briten, seit den 1960er Jahren im Gebrauch und gehasst und geliebt zugleich SA80 mit Granatwerfer – dieser UGL (underslung grenade launcher) ist, wie das Sturmgewehr SA80 auch, ein Fabrikat der Firma Heckler & Koch und baugleich mit dem AG40 L129A1 – das 7,62 mm Präzisionsgewehr der Briten mit 6x-Optik und angebautem Zweibein Matador AS (AS steht für anti structural) – vergleichbar mit der Bunkerfaust der Bundeswehr und in der Tat nahezu gleich in der Handhabung zur PzFst 3, da beide von Dynamit Nobel hergestellt werden NLAW (next-generation light anti-tank weapon) – ein modernes, lasergesteuertes, “fire & forget” Wegwerf-Panzerfaust-System von Saab, dessen Handhabung etwas anspruchsvoller ist Bodenleuchtkörper/Stolperdraht-System – mitsamt Kurzeinweisung und Handhabung Restlichtverstärker und Wärmebildgeräte – nach Einbruch der Nacht gab es von der 1 Company noch eine Vorführung und Einweisung in die britischen Restlichtverstärker und Wärmebildgeräte – aus dem Stegreif und nur für uns als kameradschaftliche Geste Die englischen Wettergötter tun ihr Ding. Um zehn Uhr, just als wir uns hinlegen, beginnen Wind und Regen es wirklich ungemütlich zu machen. Davor ist es schön zu sehen, wie gelebte Kameradschaft aussieht. Nach dem Abendessen stehen deutsche und britische Kameraden zusammen, in Unterhaltungen vertieft, je einer der unseren umringt von vielen Briten. Hier entwickelt sich etwas. Sonntag. Wind und Regen Frühs stehen viele Flächen unter Wasser. Dieses Schietwetter hält an, genau bis zu dem Moment, an dem wir uns zur Abfahrt in die Wagen setzen. Dann reißt es auf, die Sonne und blaue Stellen zeigen sich am Himmel. Danke auch. Davor gibt es noch ABC-Ausbildung und ein Abschlussantreten, bei dem wir den Briten zeigen, wie wir Kameraden befördern (wir binden den britischen Kommandeur und zwei weitere Kameraden von der Insel in die Beförderungen ein) und wie unser Schlachtruf Horrido-Joho funktioniert. Es ist wohl das erste Mal, dass dieser Ruf in den Wäldern von Cinque Ports ertönt und ein würdiger Abschluss für ein erlebnis- und lehrreiches Wochenende. „Es war ein besonderes Erlebnis, in England und dann auch noch von deren Kommandeur mit befördert zu werden. Das werde ich nie vergessen“, sagt der frisch beförderte Stabsgefreite Andreas B. und LtCol Haggar, eben dieser Kommandeur, schließt mit „It was a pleasure to have had you with us again and we look forward to more exchange visits in the future".
Und wieder einmal zeigt sich das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 auf internationaler Bühne, diesmal bei CISOR (Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve), der internationalen Vereinigung der Reserveunteroffiziere, die derzeit unter deutscher Präsidentschaft steht. In der Woche vom 24.- 29.10.2023 fand unter der Leitung von Unteroffizier d.R. OA Fabian S. vom Unterstützungsbataillon Einsatz 1 sowie Hauptbootsmann d.R. Mirko W., der zur NATO-Zertifizierung anstehende multinationale CISOR Leadership Course an der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Appen statt. Die 23 Teilnehmer kamen diesmal aus den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz, Finnland und Deutschland und mussten zum Bestehen ein aufwendiges theoretisches, sportliches und infanteristisches Programm durchlaufen. In eine Gesamtlage eingebunden gab es Unterrichte, das Überwinden der Hindernisbahn als Team unter herausfordernden Bedingungen sowie eine anspruchsvolle infanteristische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Spähtrupp. Darüber hinaus musste auch der Sporttest SGT bestanden werden. Die ausländischen Lehrgangsteilnehmer bekamen eine intensive Einweisung in die Waffen G36 und MG3 und durchliefen dazu auch Übungsszenarien im AGSHP. Unterstützt wurden die beiden CISOR Ausbilder durch aktive Soldaten der Unteroffiziersschule der Luftwaffe. Bei einem abschließenden Gala-Dinner konnten die Kameradinnen und Kameraden der teilnehmenden Nationen dann ihre Zertifikate, den CISOR Leadership Course Coin, und ein Lehrgangs-Poloshirt in Empfang nehmen.


Dieser Artikel im Magazin Der Infanterist „Quält euch“, ruft eine Mannschaft der anderen zu, beide seit fast sieben Stunden unterwegs. Die Angesprochenen quittieren es mit einem müden Lächeln. Einer hinkt weit vorne übergebeugt im kleinen Laufschritt dem Ziel des Eilmarsches entgegen, die andere kämpft mit weit aufgerissenem Mund und hochrotem Kopf. So neigt sich der 39. IMM ( Internationaler Militärwettkampf Mönchengladbach ) seinem Ende entgegen. 59 Mannschaften aus vier Nationen sind hier angetreten, um sich einen Tag lang zu messen und ihr Können zu zeigen. Nur zwei Verbände schicken drei Mannschaften; einer davon ist das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 aus Oldenburg. Los ging es bei Sonnenaufgang bei herrlichem Wettkampfwetter. Beim Startschuss liegen 20 km vor den Frauen und Männern, mit 16 Stationen: Sanitätseinlagen, Schießen, Klettern, Hindernisbahn, Orientieren, militärische Fitness, Seilsteg, Gewässerüberwindung, Eilmarsch (zusätzlich zu der Kilometerfresserei zwischen den Stationen), Uniform-, Fahrzeug- und Luftfahrzeugerkennung u.v.m. Wen wundert‘s, dass bei Sonnenuntergang Blessuren und Muskelkater an der Tagesordnung sind und der Busdienst zur 800 m entfernten Siegerehrung rege genutzt wird. Am Ende steht die RK Marbach ganz oben auf dem Treppchen. Natürlich, denn es sind die „Profis“, die Deutschland auf Militärwettkämpfen weltweit vertreten. Das Unterstützungsbataillon ist nicht unter den ersten drei , aber das ist auch nicht wichtig. Hier zählten mitmachen, Leistungsgrenzen ausloten, weiterbilden, durchhalten und als Mannschaft Aufgaben bewältigen, auch wenn’s weh tut. Der Organisator der Wettkampfteilnahme des Bataillons, Stabsunteroffizier S., ist mit recht stolz: „Toll, dass so viele aus dem Bataillon dem Aufruf gefolgt sind. 12 Soldatinnen und Soldaten und drei Mannschaften ist ein beeindruckendes Ergebnis, auf das sich aufbauen lässt - vom Korpsgeist ganz zu schweigen! Lob und Anerkennung für die Neulinge, die den Sprung ins kalte Wasser gewagt haben, und an die erfahrenen Wettkämpfer fürs Anleiten und Mitreißen der Neuen.“* Jäger H. stimmt zu: „Ich bin erst seit ein paar Monaten Soldat und neu beordert im Bataillon. Die gemeinsame Quälerei, die Kameradschaft und gegenseitige Unterstützung schweißen zusammen. Außerdem lernt man unterwegs einiges über sich selbst und kann militärisches Wissen mitnehmen. Und wenn dann noch mein Kompaniechef höchstpersönlich neben und mit mir mit der Erschöpfung kämpft, fühlt man sich als Schulterglatze schon ziemlich angekommen“. Der Chef, Major G., lacht und schließt: „Ich bin stolz auf die Männer und Frauen der Kompanie. Drei Mannschaften ist großes Kino.“ ---------------- *Übrigens fahren sechs der Wettkämpfer auch mit auf die Übung „Tiger Strike“ in England im Oktober 2023 und waren auch bei der SA80-Vorausbildung in Sennelager im September mit dabei. Siehe auch: Redigierte Version dieses Berichts auf bundeswehr.de und auf dem Twitterkanal des deutschen Heeres .

(English version below) „For inspection, port arms!“ ruft Lance Corporal H. von 23 Amphibious Engineer Squadron (GB) in der britischen “NATO Forward Holding Base” in Sennelager. Deutsche Soldaten vom Unterstützungsbataillon Einsatz 1 aus Oldenburg stehen neben ihm, das britische Sturmgewehr SA80 im Anschlag, und führen auf Kommando die geforderten Handgriffe aus. Es ist die Weiterentwicklung einer in der NATO und den beteiligten Ländern einmaligen Partnerschaft in der Reserve zwischen dem dritten Bataillon des Royal Anglian Regiment und dem Unterstützungsbataillon Einsatz 1, beides Infanterieverbände der Reserve. Im Oktober 2023 wird Eins 1 eine Gruppe auf die „patrol exercise Tigers Strikes “ von 3 Royal Anglian in England schicken. Um dort das SA80 nutzen zu dürfen, müssen die Soldaten aber erst eine eintägige SA80-Ausbildung durchlaufen und am Ende den WHT (weapon handling test) bestehen. Und so hilft der britische XO (exchange officer) bei der 1. Panzerdivision, Major G., bei der Organisation der Ausbildung. 23 Amphibious Engineer Squadron springt in die Bresche und ist das Arbeiten mit der Bundeswehr gewohnt, sind sie doch Teil des deutsch/britischen Pionierbrückenbataillons 130 . „Für Rekruten dauert diese Ausbildung vier Tage“, sagt Lance Corporal H., „aber für erfahrene Kameraden können wir sie auf einen Tag herunterbrechen“. Eins 1 bestätigt diesen Vertrauensvorschuss und alle 17 Soldaten, die in zwei Gruppen die Ausbildung durchlaufen, bestehen den WHT. Neun von ihnen fahren also im Oktober nach England zu „Tigers Strikes“. „Das wird bestimmt eine tolle Erfahrung und ich freue mich riesig darauf“, sagt Stabsunteroffizier S., einer der ‚Auserwählten‘, „alleine der Tag hier in Sennelager war schon ein Erlebnis und uns innerhalb der NATO zu vernetzen und auszubilden kann ja nur gut für alle Beteiligten und deren militärische Weiterentwicklung sein“. Manch einer wird sich jetzt vielleicht fragen, warum gerade diese Kameraden? Die Antwort ist einfach: Der Teilnehmerkreis für SA80 und Tigers Strikes rekrutierte sich aus verdienten, leistungsfähigen und erfahrenen Soldaten, wie von Major G., dem KpChef der 2./UstgBtl Eins 1, identifiziert. Aus dieser Gruppe hat der Chef auch einen kleineren Kreis von neun Soldaten nominiert, die im Oktober auf Tigers Strikes fahren. Wir werden hier natürlich darüber berichten. ---------------------------------- First master, then practice: British soldiers train their German brothers in arms on the SA80 assault rifle "For inspection, port arms!" says Lance Corporal H. of 23 Amphibious Engineer Squadron (GB) at the British "NATO Forward Holding Base" in Sennelager. German soldiers from Unterstützungsbataillon Einsatz 1 (One 1) from Oldenburg stand next to him, the British SA80 assault rifle at the ready, and perform the required actions on command. This training is one facet of a developing unique partnership within NATO and the countries involved. A partnership between 3 Royal Anglian and One 1, both infantry units of the reserve. In October 2023, One 1 will send a section on 3 Royal Anglian's patrol exercise “Tigers Strikes" in England. But in order to be allowed to use the SA80 there, the soldiers first have to go through a one-day SA80 training session and pass the WHT (weapon handling test) at the end. And so the British XO (exchange officer) at 1 PanzerDiv, Major G., helps organise the training. 23 Amphibious Engineer Squadron steps into the breach and is used to working with the Bundeswehr, as they are part of the German/British Pioneer Bridge Battalion 130. "For recruits, getting up to WHT standard takes four days," says Lance Corporal H., "but for our experienced German brothers in arms of One 1, we could condense it down to one day". The Germans justify this leap of faith and all 17 soldiers who go through the training pass the WHT. Now nine of them are going to "Tigers Strikes" in October. "That will definitely be a great experience and I'm really looking forward to it," says Corporal S., one of the lucky ones, "the day here in Sennelager alone was an experience already and networking and training within NATO can only be good for all participants and their military development.”

Bei der Military Skills Competition (MILCOMP) 2023 der South African National Defence Force (SANDF) haben sich Wettkämpfer aus Südafrika, Botswana, Deutschland, Tansania und den Vereinigten Staaten von Amerika versammelt, um sich in verschiedenen militärischen Disziplinen zu messen. Mit dabei - mit herausragenden Ergebnissen - OGefr Christopher S. vom Unterstützungsbataillon Einsatz 1 und auch Mitglied der Oldenburger Jäger. Zu den Disziplinen zählten: -Gewehr Präzision & Rapidfire mit dem „R4“ (5,56x45mm) 200m liegend freihändig -Pistole Präzision & Rapidfire mit der „Z88“ (9x9mm) 50m stehend freihändig -Handgranatenwerfen 3 Ziele 3 Granaten -Hindernisbahn Wasser 50m mit 5 Hindernissen -Hindernisbahn Land 500m mit 25 Hindernissen -8000 Meter-Cross-Lauf im Kampfanzug und Kampfstiefeln Durchgeführt wurde der Wettkampf im September in der South African Army Support Base in Potchefstroom. Dabei wurde OGefr Christopher S., "Best of the Best - Champion overall" und damit auch Sieger der Klasse 35-40. Außerdem belegte er in der Sonderwertung "Hindernisbahn" den zweiten Platz. In der Gesamtwertung belegte Team Deutschland damit Platz 1. Herzlichen Glückwunsch und Hochachtung für diese hervorragende Leistung.

(english version at the bottom) (Dieser Bericht auch auf YINSIDE - Bw-Login notwendig) “Ladies and gentlemen, to the King” schallt es durch den Saal. „To the King” antworten rund siebzig Frauen und Männer in feinster Bekleidung in der Prince William of Gloucester Kaserne in Grantham, England, darunter zwei Offiziere und zwei Feldwebel des Unterstützungsbataillons Einsatz 1 aus Oldenburg. Der Anlass: die sich entwickelnde Partnerschaft zwischen den beiden Reservebataillonen der leichten Infanterie – 3 Battalion The Royal Anglian Regiment und Unterstützungsbataillon Einsatz 1 – und eine Einladung von 3 Royal Anglian für ein Wochenende taktische Weiterbildung mit Regimental Dinner als Höhepunkt. Taktische Weiterbildung „Combat estimate“ nennen die Briten ihren Entscheidungsfindungsprozess, der sich in „7 Questions“ gliedert. Die Parallelen sind offensichtlich, wenn auch manchmal versteckt. „Ich denke wir haben 80% Übereinstimmung und können fast aus dem Stand zusammenarbeiten“, sagt Leutnant B. und so zeigt es sich auch im Gelände. Nach einem halben Tag theoretischer Ausbildung und Wiederholung des „Combat estimate“ geht es hinaus ins Gelände. Ein britischer Sergeant weist in die Lage ein. Es gilt einen Feind in Gruppenstärke in einem Haus mit einem Zug zu werfen. Es regnet, natürlich. Die Weizenfelder stehen im Saft, hohe Hecken decken die Annäherung. Der Sergeant teilt vier Gruppen ein und verteilt die deutschen Soldaten auf alle. Zusammen entwirft jede Gruppe in 90 Minuten einen Angriffsplan und präsentiert diesen dann im strömenden Regen. Ausbildung auf hohen Niveau mit einfachsten Mitteln. „Get the job done. Diesen Satz hört man häufiger bei 3 Royal Anglian. Zurecht.“, sagt Oberstleutnant G., stellvertretender Kommandeur und S3 von Einsatz 1, „Ich bin beeindruckt von der professionellen Vorgehensweise der britischen Kameraden bei ihrer Ausbildung. Da können wir uns viel mitnehmen“. Oberstabsfeldwebel R. ergänzt: „Eins wurde mir hier klar: Wir können trotz unterschiedlicher SOPs (Standard Operating Procedures) im Führungsprozess zusammenarbeiten“.

GELEBTE RESERVE INTERNATIONAL (English version below) Bericht Bergen-Lohheide März 2023 „Ich melde mich in der Bruderschaft der Jäger“, hallt es laut durch die Nacht. Hindernisbahn, Bergen-Lohheide. Vier neue Kameraden bekommen ihre grünen Litzen und ihr Barettabzeichen vom S3 des Unterstützungsbataillons Einsatz 1, ein infanteristischer Verband stationiert in Oldenburg bei der 1. Panzerdivision. Aufgestellt im Jahr 2018, hat das Bataillon mittlerweile viele seiner Infanteristen in Modulen selbst zu Jägern ausgebildet. Das sind die groben Züge des sehr aktiven, nichtaktiven Bataillons. Dahinter verbirgt sich viel Arbeit und Herzblut. Doch selbst für diesen Verband war das Übungswochende 17.-19.3.23 in Bergen-Lohheide ein besonderes, denn britische und niederländische Kameraden der Reserve waren zu Gast. Drei davon kamen von 3 Royal Anglian , ebenfalls ein Reservistenbattaillon der leichten Infanterie aus Ostengland. Hier kam der Kontakt durch alte Verbindungen eines Fähnrichs des Bataillons nach England zustande . 2022 besuchte sich die Führungsebene gegenseitig, 2023 jetzt die ersten Soldaten bei einer Übung: Ein Ausbildungs-Feldwebel (Colour Sergeant & Senior Permanent Staff Instructor) und zwei Unteroffiziere (Corporals). Natürlich wollen sich die britischen Kameraden keine Blöße geben und schicken ihre besten Leute. Sie schauen sich die Ausbildung an. Der Ausbildungszug Whiskey hat Fernmeldewesen, MG3 & 5, G36, Granatpistole, Lucie und mehr auf dem Programm. Teilweise üben die britischen Kameraden auch beim Jägerzug Alpha mit: Panzervernichtungstrupp und Panzerabwehr aus dem Hinterhalt. Zum Abschluss des Wochenendes zwei Stunden AGSHP. Dazwischen die Ehre nachts, bei Fackelschein, an einer Jägertaufe teilnehmen zu dürfen. Als ausgebildete Infanteristen bilden die britischen Kameraden Teil des Jäger-Spaliers unter sternklarem Nachthimmel. Kein Wunder, dass die Briten mit einem breiten Lächeln im Gesicht zurück auf die Insel fliegen. Geplanter nächster Schritt – ein deutscher Trupp auf dem „patrol weekend“ der Briten im Herbst. Ebenfalls mit dabei am Wochenende, fünf Kameraden der Führungsebene vom 10 Natresbataljon ( National Reserve Corps ), das Teil der niederländischen 43. mechanisierten Brigade ist, die seit 2016 wiederum in die deutsche 1. Panzerdivision eingegliedert ist. Von der Division kam auch der Auftrag diese Partnerschaft ebenfalls voranzutreiben. Das 10 Natresbataljon ist vornehmlich mit Objektschutz betraut. Die beiden Kommandeure nutzen das Wochenende, um Schnittmengen auszuloten. Für Juni ist ein Gegenbesuch der Führungsebene in den Niederlanden geplant. Es bleibt spannend und wird zunehmend international beim Unterstützungsbataillon Einsatz 1, ganz im Sinne des Prinzips „interoperability“, auch in der Reserve. Der Kommandeur des Unterstützungsbataillons Einsatz 1, Oberstleutnant Wolfermann, resümiert: „Es tut sich was bei uns, nicht erst seit der Zeitenwende. Die Zusammenarbeit mit den Briten und Niederländern ist in der Reserve einmalig. Wir freuen uns auf weitere internationale Übungsvorhaben und verlieren dabei trotzdem unseren Auftrag nicht aus den Augen“. --------------------------------- RESERVE FORCES INTERNATONAL Report Bergen-Lohheide March 2023 "Reporting for duty in the brotherhood of infantry soldiers, sir" it echoes loudly through the night near the obstacle course of the Bergen-Lohheide training area in northern Germany. Four new comrades in arms receive their infantry badges from the S3 of Unterstützungsbataillons Einsatz 1 (Ops Support Battalion of 1 PzDiv), an reserve infantry unit stationed in Oldenburg with the German 1st Armoured Division. Established in 2018, the battalion has since its foundation trained many of its own infantrymen in a modular course designed for reservists. This is the very short story of the very active non-active battalion. Behind that single sentence lurks a lot of effort, sweat and tears. But even for this very busy battalion, the exercise weekend 17 – 19 March 2023 in Bergen-Lohheide was special, because British and Dutch brothers in arms had come. Three of them from 3 Royal Anglian , also a light infantry reserve battalion, from the East of England. Here the contact came about through old connections of an ensign of Unterstützungsbataillon Einsatz 1 to England who made a call and got the ball rolling in 2021. In 2022 reciprocal command level visits were held and now, in 2023, the first soldiers of 3 Royal Anglian (a Colour Sergeant & Senior Permanent Staff Instructor and two Corporals) had come to Germany to train with their German brothers in arms. They observed and took part. The Whiskey training platoon of Unterstützungsbataillons Einsatz 1 had telecommunications, MG3 & 5, G36, grenade launcher, night sights and more on the agenda. With Alpha platoon, which comprises fully qualified infantrymen and women, it turned a bit more practical: Tank Destruction Squad and Ambush Tank Defence. And towards the end of the weekend, two hours in the combat simulator. In between, the honour of taking part in a traditional infantry ceremony, welcoming newly qualified infantry soldiers, by torchlight at night. As trained infantrymen, the soldiers of 3 Royal Anglian formed part of the guard of honour under a starry night sky. Little surprise, then, that the British brothers in arms flew back with big smiles on their faces. Next stop? Perhaps a German squad on the 3 Royal Anglian’s "patrol weekend" in the autumn. Also visiting were five officers and NCOs of 10 Natresbataljon ( Dutch National Reserve Corps ), which is part of the Dutch 43rd Mechanised Brigade, which in turn was incorporated into the German 1st Armoured Division in 2016. The task to develop this relationship came from the Division. The 10 Natres Battalion is primarily entrusted with critical infrastructure defence. The two COs of 10 Natresbataljon and Unterstützungsbataillon Einsatz 1 used the weekend to look for synergies and possibilities. A return visit to the Netherlands is planned for June 2023. So things remain exciting and are becoming increasingly international at Unterstützungsbataillon Einsatz 1, all very much in line with the principle of "interoperability". LtCol Wolfermann, CO of Unterstützungsbataillon Einsatz 1, sums it up like this: "Things are happening in our battalion, and not just since the Russian invasion has put a new emphasis on the Reserve. Our cooperation with the British and Dutch is unique in the German Reserve. We very much look forward to developing this further without losing sight of our mission". ---------------------------------- DAS WOCHENENDE IM JÄGERBRIEF Das erste Ausbildungswochenende (DPA I) liegt gerade hinter uns. Die 1./- hat im Schwerpunkt den AVZ unter Führung von Hauptmann F. im Felde beübt. Der Whisky-Zug der 2./- führte das Modul I der Jägerausbildung durch, das gemeinsame Grundlagen und Abholpunkte für die kommenden Ausbildungen gelegt hat, während der Alpha-Zug Gefechtsausbildung durchgeführt hat. Nach einer Annäherung in Waldkampf-Formation und einer Aufklärung des Objekts SCHIERENBLEKEN wurde dort die Schwerpunkt-Ausbildung „Panzervernichtung“ analog zur Führer-Ausbildung im Februar durchgeführt. Die Bataillonsführung des 10 Natresbat der NL-Streitkräfte verfolgte die Durchführung sehr interessiert. Drei britische Kameraden des 3rd Btn Royal Anglian Regiment waren ebenfalls in das Wochenende integriert. In Anbetracht der aktuellen Situation muss niemanden extra verdeutlicht werden, welchen Wert eine derartige Ausbildung hat. Erstmals integriert war auch das MTT San (Oberstabsarzt Dr. R. / Oberstabsgefreiter K.), die bei beiden Zügen in stationsform lebensrettende Maßnahmen ausgebildet haben. Ein weiter, wichtiger Schritt in Richtung Kriegstüchtigkeit! Im Rahmen der Jägertaufe auf der Hindernisbahn wurden Gefreiter B., Hauptgefreiter C., Oberstabsgefreiter O. und Fahnenjunker D. in die Bruderschaft der Jäger aufgenommen. Nach Aushändigung der grünen Litzen und des Barettabzeichens der Jägertruppe, absolvierten alle Probanden würdig den „Korridor“ und meldeten sich kernig bei ihrem Kompaniechef, Major G. Ein Halali aus dem Jagdhorn des Oberstabsarztes beendet die gesellige Runde im Anschluss.

Blue Nail , oder auf Dänisch Blå Negl , ist ein internationaler militärischer Kommando- und Patrouillenwettkampf für aktive Soldaten und Reservisten, der alljährlich meist im Monat Februar, im Raum Fredericia/Dänemark stattfindet. Blå Negl ist als militärische Durchschlageübung unter Jagdkommandoeinsatz ausgelegt und wird von der dänischen Heimwehr (Hjemmeværnet) ausgerichtet. Der Wettkampf gilt mittlerweile als einer der härtesten in Europa. Die Übung ist für Gruppen von zwei oder sechs Teilnehmern für eine Dauer von 36 Stunden ausgelegt und ist eine wettkampforientierte Durchschlageübung. Die physischen und psychischen Belastungen, wie auch der Ausbildungsstand der Teilnehmer, werden als hoch eingestuft. Blue Nail gilt aufgrund der qualitative hohen Ausstattung der dänischen Heimwehr als “realitätsnahe” Übung. Die Ausgabe 2023 des militärischen Wettkampfs „Blue Nail“ fand am 24.02. – 26.02.2023 statt. Das große Treffen startete in Vejle, DK am Stützpunkt der dort ansässigen Heimwehr. Unser Verband stellte dabei Teilnehmer, sowohl als Läufer, als auch als Jäger. Hier sind Ihre Berichte: Jagdkommando: Sicht Oberstabsgefreiter Carsten K. Unser deutsches Jagkommando-Kontingent verlegt in das nahe gelegene Stouby und bezieht eine Schule als Unterkunft. Hier sind unser TOC (Tactical Operation Centre) und die Ruheräume des Jagdkommandos untergebracht. Im Besprechungs- u. Aufenthaltsraum werden wir in die Gruppen Bravo und Foxtrott aufgeteilt und in Lage, Auftrag, Ausführung und Geländearten eingewiesen. Unsere Führung in diesem Jahr sind Hptm Julian K. / HFw Alexander S. und der Verbindungsoffizier Viero R. der dänischen Heimwehr. Die beiden Deutschen sind ehemalige Läufer und haben sich dieses Jahr dafür entschieden, den TOC zu betreiben. Eine gute Entscheidung, denn die Männer haben Erfahrung und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Auch die Gruppenführer von Bravo und Foxtrott sind eine gute Wahl; mit allen Kameraden war es ein positives Zusammensein und -arbeiten. 24. – 25.02.2023 - 1. Schicht 20:30 – 02:30 Uhr Bravo / 02:30 - 07:30 Uhr Foxtrott Das Wetter ist ungnädig für alle. Regen, Wind, Schneegriesel und Kälte machen uns zu schaffen. Ein Hurra auf die Läufer, ich ziehe den Hut. Der Jäger verbringt die 6 Std. der Schicht in seiner Lauerstellung, geht auf und ab, um sich ein klein wenig aufzuwärmen. Wer kein Hilfsgerät hat, muss in die schwarze Nacht schauen und sich stark konzentrieren, um irgendetwas auszumachen. Manchmal spielt das Gehirn uns einen Streich – man sieht eine Bewegung oder etwas in Gestalt eines Menschen und tatsächlich ist es ein Baum, ein Pfosten oder Strauch. Aber wir sind sehr gut aufgestellt mit Nachtsichtgeräten, Lucie und Wärmebildkameras. 25. – 26.02.2023 - 2. Schicht 14:30 – 20:30 Uhr Bravo / 20:30 – 02:30 Uhr Foxtrott / 02:30 – 06:00 Uhr Bravo in Teilen 18:00 Uhr ist Wecken für Foxtrott, die Gruppe bei der ich mitlaufe. Wichtig: Kaffeemaschine anstellen, Falten aus dem Gesicht hauen und rein in die Klamotten. Besprechung: Lageänderung – ein Muster bei den Aufgriffen der Läufer hat sich verdeutlicht. Taktik umwerfen, ausgesuchte Punkte besetzen und Fahrzeuge zum Treiben der Läufer fahren lassen. Die Idee hat Erfolg, die Korridore für die Läufer sind enger geworden und dadurch schwieriger zu passieren, ohne aufgegriffen zu werden. Es ist Nacht, kalt leicht windig und ungemütlich, wie am Tag zuvor. Fazit: Für Soldaten eine gute Übungseinlage: Beobachten, Aufklären, Festsetzen oder Zerschlagen ist hier das Motto. Was sich aber auch ganz klar darstellt, ist die Muse der Bundeswehr und ihre verhaltene Unterstützung eine Teilnahme an dieser Veranstaltung zu ermöglichen. Ob bei Aktiven oder Reservisten, die Meinung ist ganz klar: Fahrzeuge GL, Aufklärungsmaterial und auch die Freigabe der Soldaten (aktive) zu diesem Wettkampf können oft nicht ohne Hürden genommen werden. Dabei ist Blue Nail eine Weiterbildung/Ausbildung. Hier erfährt jeder, ob Läufer oder Jäger, was sein Körper leisten kann und wo seine Grenzen sind. Jagdkommando: Sicht Stabsgefreiter Thomas K. POC des Jagdkommandos 4. Zug DEU in der Schule Stouby. Nachdem wir uns eingerichtet haben, geht es in die Besprechung und Einteilung der Jagdgruppen und in die Zuteilung des zu überwachenden Sektors. Wir sind 20:00 bis 02:30 dran, mit dem Auftrag für die zweite Gruppe, die Hauptsicker-Richtung der Läufer herauszufinden und diese aufzugreifen. Um 19:45 sitzen wir auf unser Kfz auf, zunächst um die Beobachtungsposten in Stellung zu bringen, dann zur Erkundung mit Nachstichtgeräten, um schließlich unseren eigenen Beobachtungsposten zu beziehen. Wir geben Sichtaufklärungen weiter und schnell stellen sich erste Jagderfolge ein. Dann wieder Aufsitzen und Streife fahren, um die Läufer nervös zu machen. Schnell ist es 02:00 und die Ablösung kommt. Dann Zeit im POC bis 07:30, um die Augen zu schließen. Um 08:00 nutzen wir die erste Sonne, um neue Fahrtwege und Beobachtungsposten für die Nacht zu erkunden. Unterwegs haben wir Zeit mit den freundlichen Menschen der Umgebung zu sprechen, bevor wir Waldstücke, leer stehende Gebäude und Hütten durchkämmen, um Schlafplätze ausfindig zu machen und den "Weckdienst" vorbei zu schicken. Nach Ende der Schicht, bekommen wir noch einen Einblick in die TOC und können eine Hauptbewegungsrichtung erkennen. Um 20:00 geht es wieder raus für unsere letzte Nacht. Als Erstes versuchen wir durch eine auffällige Positionierung unseres Fahrzeugs die Gruppen in Richtung unserer Posten abzudrängen. Das klappt gut. Dann verlegen wir in einen neuen Beobachtungsraum und stellen fest, dass es in Dänemark ganz schön zieht! Wir hören von weiteren Jadgerfolgen und kurz darauf von dänischen Kameraden, dass es einen Haupteinbruchspunkt in unserem Sektor gibt. Wir verschieben unsere Posten, um die Läufer in die Enge zu treiben. Dann plötzlich während einer Streifenfahrt, Aufregung im Fahrzeug. Da war doch was im Graben! Vollbremsung, Rückwärtsgang. Und tatsächlich erwischen wir Läufer beim Sprung über die Straße und bescheren so unserem Zug den nächsten Aufgriff. Dann kurz vor Ende der Schicht bei einer Besprechung mit unserem stellv. Gruppenführer, Sichtkontakt auf dem benachbarten Feld! Also versuchen wir die Läufer zu stellen, sind aber bemerkt worden. Die Läufer geben Fersengeld. Wir mit Vollgas hinterher, aber keine Chance - unser Winkel ist zu schlecht. Letztendlich zurück zum TOC und ins Bett. Nach dem Wecken und Übungsende, unsere Auswertung: 40 Aufgriffe sorgen für gute Stimmung bei den Kameraden und die Gewissheit nächstes Jahr wieder dabei sein zu wollen. Und im Kopf schwirrt der Gedanke rum - warum nicht auch mal als Läufer.... Läufertrupp 1: Major Wolfgang G. & Hautpgefreiter Markus J. Der Rucksack drückt in den Nacken. Ich liege zum wiederholten Male auf einem hart gefrorenen Boden. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich mich schon auf diesen Acker geworfen habe. Neben mir drückt sich mein Kamerad in eine Ackerfurche. Wir versuchen so flach wie möglich zu sein. Es ist stockdunkel. Es ist saukalt. Heute kein starker Wind wie gestern. Wir befinden uns irgendwo in Jütland in Dänemark, in der zweiten Nacht des Wettkampfs Blue Nail 2023. Ein Jagdkommando in Stärke 300 (!) versucht uns gefangen zu nehmen und hat in dieser zweiten Nacht den Druck deutlich erhöht. Mit der „Ackerfurchentaktik“ können wir seit gut einer Stunde entlang einer Straße ordentlich Strecke machen. Hilft allerdings nicht gegen eine mögliche Drohenaufklärung. Vor uns liegt noch eine unbekannte Anzahl von Kilometern, hinter uns mehr als 40. Am Ende der ersten Nacht finden wir uns in einem Industriegebiet wieder. Vor uns ragen 50 m hohe Silos auf. An diesen sind aus der Entfernung Knicklichter zu erkennen. Beim Erreichen der Silos, werden wir durch dänische Pfadfinder in Empfang genommen. Wir bekommen einen Klettergurt und den Auftrag, die Silos zu besteigen. Anschließend daran abseilen. Auf der Abseilroute sammeln wir die Koordinaten für die nächste Station ein. Unten Klettergurt ablegen, Gepäck aufnehmen, mit Fx-Munition den hinteren Teil des Industriegebietes durchkämmen und dort positionierte Gegner in Form von Schützenscheiben bekämpfen. Nicht auf die Blauen schießen! Am frühen Morgen finden wir ein erstklassiges Versteck, können verpflegen und ruhen. Bei Sonnenuntergang geht es weiter. Am Ende der Übung, am Sonntag um 07:00 kommen wir in unserem 2er Team auf knapp 70 km, die wir in den zwei Nächten hinter uns gebracht haben - gespickt mit den unterschiedlichsten Stationen: Waffenhandhabung, SAN-Einlagen, Hindernis-Parkour mit und ohne selbstgebaute Trage, Handgranatenwurf etc. Das Jahr 2023 werden wir nutzen, um unsere Fähig- und Fertigkeiten zu verbessern, denn am Ende steht fest: Viel gelernt, viel erfahren und der Vorsatz 2024 wieder dabei zu sein. Läufertrupp 2: Sicht Unteroffizier (FA) Alina E. Unser Abmarsch, zunächst entlang der Straße, verläuft problemlos, die Richtung ist grob bestimmt und führt zielsicher in das schlammige, abgeerntete Feld. So setzt sich unsere erste Nacht auch weitestgehend fort. Die Jagdkommandos bleiben eher auf den Straßen, das Vorwärtskommen über die Äcker ist allerdings langsam und mühsam. Die Stationen finden wir relativ gut, größere Umwege bleiben aus. An den Stationen werden körperliche Fitness, Waffenhandhabung und Erste Hilfe abgefordert. Dann liegt ein weiter Streckenabschnitt vor uns und wir treffen die Entscheidung für den Tag unterzuziehen. Das kleine, windige Waldstück bietet guten Sichtschutz und ist - natürlich mitten im Acker - weit weg von Straßen und neugierigen Augen. Wir setzen unseren Weg fort, ehe die Dämmerung einsetzt. Obwohl wir einige stark befahrene Straßen überqueren müssen, schaffen wir es, eine Aufklärung zu vermieden. In der zweiten Nacht wird der eigentlich leicht gepackte Rucksack langsam schwerer. Die Gurte immer unbequemer. Wir tauschen umgepflügte Felder immer häufiger gegen Straßen ein. Mehr Strecke ist gleich mehr Motivation. Entsprechend häufiger kommen wir mit den freundlichen Dänen ins Gespräch, die die Landschaft nach uns und den anderen Gästen durchsuchen. Um kurz vor 6 Uhr erreichen wir die sechste und für uns letzte Station. Eilmarsch mit Hinkebein entfällt, zumindest in diesem Jahr. 2023 sind wir vermehrt taktisch vorgegangen, haben die Übung genutzt, um möglichst unentdeckt das Gelände zu passieren, dafür aber Geschwindigkeit eingebüßt. Im nächsten Jahr liegt der Fokus dann vielleicht darauf, die Strecke komplett zu durchlaufen. Klar ist: Nächstes Jahr wieder. Läufertrupp 2: Sicht Hauptfeldwebel Thomas P. Anders als letztes Jahr starten wir Freitag abends direkt vom Treffpunkt in Hornshyld, einem Sportzentrum. Die Teilnehmer wurden zuvor in drei Gruppen aufgeteilt, zwei davon wurden zu den Punkten gefahren. Unser erster Anlaufpunkt ist ein toter Briefkasten bei Hornum. Um zu diesen Punkt zu gelangen, gehen wir querfeldein über die Äcker. Gleich zu Beginn ist das Jagdkommando heiß und wir haben es mit insgesamt drei Fahrzeugen und einer Drohne zu tun, denen wir durch umsichtiges Vorgehen ausweichen können, dennoch haben sie uns bestimmt aufgeklärt/gesehen. Nachdem wir den toten Briefkasten erreicht haben, ist unser nächster Punkt ein Waldstück westlich von Hornshyld. Nach dem Briefkasten war das Jagdkommando auf Zack und rennt uns auf den Acker hinterher, so dass wir das erste Mal geschnappt werden. Vor dem Erreichen unseres zweiten Punktes sind wir vorsichtiger und benötigten mehr Zeit. Die erste Station beinhaltet einen Hindernisparcours, Granatenwerfen und Schießen mit PT-Munition. Zur nächsten Station bewegen wir uns nach bekanntem Muster, nutzten die Äcker und Wälder zur Deckung, hier wird das Gelände hügeliger. Für einige Abschnitte gehen wir entlang der Straßen, um Meter zu machen, was mit erhöhter Gefahr einhergeht, denn das Jagdkommando fährt nicht nur mit Fahrzeugen an den Straßen entlang, es positioniert sich auch mitten auf Äckern entlang von Straßen. Schließlich erreichen wir unsere zweite Station in einem Abbaugebiet. Die Station hat es in sich. Zuerst müssen wir einen Rucksack mit Stangen und Kabelbindern fixieren, in einer Art Krankentrage. Der Rucksack darf den Boden dann nicht berühren, während wird umherlaufen und Buchstaben für einen Code suchen. An manchen Stellen sinkt man tief ein, glücklicherweise bleiben die Füße trocken. Granatenwerfen und PT-Schießen sind wieder Programm - vor dem Schießen muss die Waffe diesmal zuerst zusammengesetzt werden. Zum Schluss absolvieren wir noch eine Schlauchboot-Passage, bei der wir im dortigen See Flaschen, die mit Knicklichtern markiert sind, finden müssen, um so die Koordinaten für unseren nächsten Anlaufpunkt abzulesen. Nach dieser fordernden Station, machen wir uns in bewährter Manier über Wiesen und Äcker auf den Weg. Unweit der Ortschaft Belle ziehen wir in ein kleines Wäldchen unter, da bereits die Dämmerung einsetzt. Ruhen und Verpflegen ist angesagt. Gegen 17:00 machen wir uns wieder auf den Weg. An einem Bach folgen wir dessen Verlauf, um eine Ortschaft zu umgehen. Dann schlagen wir über die Äcker einen Bogen, um die Straße 23 zu passieren. Südlich der Straße 23 gehen wir südostwärts über die Äcker und nutzen die Querstraßen als Auffanglinie. Die nächste Station beinhaltet Erste Hilfe bei einer Person mit Herzinfarkt. Da die Person bewusstlos wird, müssen wir sie mit einem Defibrillator reanimieren. Die nächste Aufgabe besteht darin, sich nach Staksrode zu begeben und im nördlichen Bereich Feindaktivitäten aufzuklären. Auf dem Weg nach Staksrode nehmen wir den direkten Weg, da das Gelände stark hügelig und durchschnitten ist, was uns genau in die Armee der Jäger treibt. Mit den Aufklärungsergebnissen bewegen wir uns wieder über die Äcker zur nächsten Station. Auf einem Hof müssen wir Fragen zur Genfer Konvention beantworten. Die nächste Station ist im Industriegebiet von Klakring. Um dort hinzugelangen, nutzen wir die Straßen. Von der Station bewegen wir uns zunächst nördlich nach Barrit und gehen in der Dunkelheit die Barrit Langgade entlang. Das geht lange gut, da die Grundstücksauffahrten und parkenden Fahrzeuge gute Deckung vor patrouillierenden Fahrzeugen bieten. Am Ende der Langgade laufen wir an einem Stützpunkt des Jagdkommandos vorbei und werden geschnappt. Das passiert uns jetzt öfters, da wir die Straßen nutzen. Im Industriegebiet von Klagring, steht PT-Schießen im einem Raumkampfparcour an. Die Scheiben sind entweder Freund oder Feind, was man erkennen muss, bevor man schießt. Anschließend setzen wir Waffen zusammen, neben dänischen sind auch Bundeswehr-Waffen zusammenzusetzen. Als Letztes wird unsere Karte in einen Umschlag gepackt, denn für den nächsten Punkt ist es notwendig, eine Wegeskizze anzufertigen und nur mit dieser zum nächsten Punkt zu navigieren. Unser letzter Punkt ist der Hafen ins Juelsminde. Dort müssen wir einen Knoten machen, den Palstek, was uns misslingt. Insgesamt sind wir am ersten Tag taktischer gegangen als am zweiten Tag. Das taktische Vorgehen verlangsamte unsere Bewegungen, daher ist abzuwägen, welche Variante wann gewählt wird. Beim Benutzen von Straßen ist es dagegen sehr wahrscheinlich, direkt gefasst zu werden. Das Ziel für nächstes Jahr könnte sein, alle Stationen zu erreichen...

Eine Truppenpartnerschaft mit einem britischen Reservisten-Bataillon der Infanterie bahnt sich an Text FR Matthias H. Unterstützungsbataillon Einsatz 1 / Gründungsmitglied & 1. Vorsitzender Oldenburger Jäger e.V. Eine Truppenpartnerschaft zwischen zwei Reserverbänden der Infanterie wäre eine neue Entwicklung in der Geschichte der Reserve. Vielleicht wird dies bald Wirklichkeit zwischen dem Unterstützungsbataillon Einsatz 1 in Oldenburg und dem 3rd Battalion des Royal Anglian Regiment in Ostengland. Erste gegenseitige Besuche dazu gab es bereits. Im September 2022 waren der britische Kommandeur LtCol Haggar und sein Adjutant in Oldenburg. Im Oktober war unser Kommandeur, Oberstleutnant Wolfermann, zusammen mit einer kleinen Delegation in Norwich, Bury St. Edmunds und auf dem Truppenübungsplatz Stanta.


