Von der Luftwaffe zur Infanterie - ein Erlebnisbericht

26. Oktober 2023
von Simon R.

<Dieser Artikel auf auf Bundeswehr.de>

Was jetzt? Diese Frage stellte ich mir Anfang 2020. Meine Ausbildung und Fortbildungen waren abgeschlossen, ich hatte einen festen Job, eine Partnerin und das Haus war fertig umgebaut. Fußball? Nicht mein Ding. Angeln? Zu ruhig. Computerspiele? Kein Interesse. Doch da war diese eine Sache in meinem Hinterkopf, die immer mal wieder aufkam. Die Erinnerung an meinen Wehrdienst 2004. Ich hatte zwar mal dran gedacht, mir die Reserve anzuschauen, aber entweder habe ich mich rausgeredet, keine Zeit zu haben oder aber die wenigen Infos, die ich fand, sagten mir nicht zu - nach dem Motto 3S: saufen, schießen, Schlauchboot fahren. 

Aber dann erzählte mir ein Arbeitskollege von seinem Reserveposten bei den Fallschirmjägern. Das war alles andere als 3S! Bei ihm informierte ich mich und erfuhr somit mehr über die Reserve. Dies bereitete mir jedoch auch etwas Bedenken, denn meinen Wehrdienst hatte ich bei der Luftwaffe in einem technischen Bereich abgeleistet. Alles andere also als die aufregende Infanterie, deren „Dinge tun“ mich jedoch ansprach.


Mein Kollege ermutigte mich und schickte mir einen Artikel über eine Einheit in Oldenburg. „Meld dich da mal. Die Jungs sind gut!“ waren seine Worte. Denn zusammen in der gleichen Einheit hätte aus beruflichen Gründen nicht funktioniert, da wir in derselben kleinen Abteilung saßen.


Um mich vorzubereiten, kontaktierte ich jedoch zuerst die ortsansässige Reservistenkameradschaft. Dann ging es plötzlich sehr schnell. Ich war Reservist und hatte schon einen Satz Uniform erhalten. Nun fühlte ich mich der Aufgabe gewachsen, den nächsten Schritt zu machen und kontaktierte per Mail das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 in Oldenburg. Schnell erhielt ich eine Antwort mit diversen Fragen zu meinem medizinischen Status, ob ich schon mal geübt hätte etc. und einer Auflistung der geplanten Übungen. Geplant, denn es war April 2020 und Corona war in vollem Gange. Doch bei einem Telefonat, mit dem Bataillonskommandeur persönlich, konnten wir alles klären. Ich würde Bescheid bekommen, wenn es die Situation zulasse und ich mich persönlich vorstellen könne. „Den Rest klären wir vor Ort“, sagte der Kommandeur. Und schon im Juni 2020 konnte ich an meiner ersten Reservedienstleistung teilnehmen.



Coronabedingt lief diese Übung aber doch etwas anders ab. Dennoch spürte ich, dass dies das Richtige für mich war. Nach der ersten Übung erfolgte eine weitere und das Resümee war wohl, dass der Typ mit den Luftwaffenschwingen zu gebrauchen sei.


In der Hochzeit von Corona organisierte das Bataillon diverse digitale Ausbildungs-Abende. Denn 2021 waren wir für die Ausbildung zum Jäger (Infanteristen) vorgesehen, die in Modulen ein Jahr dauert. Im April 2021 ging es dann los. Wir wurden in Gruppen eingeteilt die, soweit es die Lage zuließ, für den Rest des Jahres zusammenbleiben sollten. Da wir alle einen komplett unterschiedlichen Hintergrund hatten, fing die Ausbildung ganz von vorne an. Grundlagen wie Schützenreihe und Schützenrudel, Funkgerät, Karte, Kompass, Waffenausbildung an MG, Panzerfaust und Handgranate, Marschieren, Biwak, Alarmposten aber auch Höhepunkte wie Häuserkampf.




So kämpften wir uns durch die Wochenenden und, damals noch, zwei Wochen am Stück durch den Übungsplatz (heutzutage 2 x 1 Woche). Das alles unter Coronabedingungen. Das machte die Sache nicht einfacher. Ich spreche wahrscheinlich nicht nur für mich, aber jeder hatte wahrscheinlich in dieser Zeit immer mal wieder diesen Augenblick, in dem man denkt: „Was tue ich hier eigentlich?!“.


Dies kann nachts im Alarmposten sein, nach einem langen Tag oder wenn man die Erdziellafette trägt. Doch wenn man es geschafft und nicht aufgegeben hat, erfüllt es einen mit Stolz. Und schon am Tag nach der letzten Übung dachte ich mir, dass ich schon wieder los könnte.



Das Jahr vergeht. Wir nähern uns der finalen Übung. Unser Auftrag: Spähtrupp zu Punkt X. Dieser Spähtrupp wird mit Aufgaben gespickt. Erkunden der Straße auf Sperren oder IEDs, orientieren, Verwundetentransport, Feuerkampf u.v.m. In der Dunkelheit erreichen alle Spähtrupps eine Wiese, die vom Feuerschein erleuchtet ist. Das Bataillon ist im Fackelschein angetreten. Die Anwärter, die alle Module absolviert haben, werden einzeln aufgerufen. Der S3 überreicht mir mein Barettabzeichen - das goldene Eichenlaub der Jägertruppe. Dann der letzte Auftrag. Die fertig ausgebildeten Kameraden des Alphazuges stehen in einem langen Korridor aufgereiht.


„Hauptgefreiter! Geradeaus diese Richtung, die ich zeige, beim Kompaniechef melden! Mit Stimme!“


Ich durchschreite den Korridor. Die Kameraden beglückwünschen mich durch einen Schulterschlag. Am Ende nehme ich Haltung vor meinem Kompaniechef ein und melde mich lautstark in die „Bruderschaft der Jäger“. Geschafft. Nun ist man endgültig Teil des Bataillons.



Als alle Kameraden durch das Ehrenspalier gegangen sind, beglückwünscht man sich. Man lernt die ersten Kameraden des Alphazuges kennen und weiß direkt: es hat sich gelohnt.


Ab jetzt darf man das grüne Barett und die grünen Litzen tragen. Im Alphazug der ausgebildeten Jäger wird die Ausbildung, die man zuvor erhalten hat, vertieft, gefestigt und erweitert. Zuvor machte ich mir Gedanken, ob die „alten Hasen“ uns überhaupt akzeptieren. Völlig zu Unrecht, wie sich schnell heraus stellte. Sie nahmen uns auf, als wären wir schon immer in ihrem Zug gewesen. Wir lernten schnell Neues von ihnen. Was kann ich an Ausrüstung weglassen bzw. ersetzen, was sollte ich zusätzlich unbedingt mitnehmen. Aber auch wir konnten etwas Neues mit einbringen. Denn man lernt nie aus. Mit jeder Übung werden wir besser und machen neue Erfahrungen.



Das Bataillon versucht, wie es Raum, Zeit, Mittel und Kräfte zulassen, uns immer wieder etwas Neues zu bieten, um uns zu fordern. Denn nichts ist so beständig wie die Lageänderung. So richten wir uns in verlassenden Gebäuden zur Verteidigung ein, fahren mit Sturmbooten, schießen Panzerfaust, kämpfen im urbanen Gelände, bezwingen die Ortskampfbahn in Hammelburg, schlafen draußen, in Häusern, alten Bunkern oder Containern, erhalten Fremdwaffenausbildungen, Waldkampf u.v.m. Sogar einen Hubschrauberflug gab es schon, so erzählen „die Alten“ immer wieder.



Für mich und sechs weitere Kameraden gab es im Jahr 2023 dann etwas ganz Besonderes. Wir waren auf dem Truppenübungsplatz in der Oberlausitz und übten den Waldkampf. Am letzten Abend wurde ich und einige andere Kameraden in einen Raum gerufen. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir in der engeren Auswahl sind, für eine Übung bei unseren Truppenpartnern in Großbritannien, dem Royal Anglian Regiment. Es könnten leider nicht alle mitkommen, aber wir würden zu denen gehören, die dafür ausgewählt wurden und das an sich ist schon eine Ehre. Um uns vorzubereiten, versorgte uns unser POC Fähnrich H. regelmäßig mit Informationen. Wir absolvierten sogar den von den Briten geforderten „Weapons Handling Test“ am SA80 Sturmgewehr im Sennelager.



Im Oktober 2023 war es dann so weit. Mit sieben Kameraden fuhren wir mit zwei Kleinbussen ins Herz von England nach Upper Hulme. Das Wetter war uns nicht wohlgesonnen: Unwetterwarnung, Starkregen, Überschwemmungen und Sturm. Die Landschaft unbeschreiblich beeindruckend. Zu unserem Glück beruhigte sich das Wetter über Nacht und wir konnten, wenn auch eingekürzt, zusammen mit den Briten üben. Danach waren uns alle einig: Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein.

Was als nächstes kommt, weiß ich natürlich nicht. Was ich aber weiß ist, dass ich dabei sein werde, wann immer es geht. Ich möchte hier natürlich auch alle Interessenten ermutigen, den Schritt zu wagen. Man hat nichts zu verlieren. Durch die frühzeitige Planung, rund ein Jahr im Voraus, kann man die Termine gut mit Arbeit und Privatleben vereinbaren. Auch ist eine Absage möglich, wenn es dann doch mal gar nicht passt. Was man jedoch auf jeden Fall haben sollte, ist ein starker Wille und eine gewisse Grundfitness. Den Rest bringen wir euch bei. Die Reserve ist kein Hobby wie Fußballspielen. Wir üben für den Ernstfall. Wer nur Uniform tragen, durch den Wald laufen und Bier trinken möchte, kann zu den Reservistenkameradschaften oder den Pfadfindern gehen!

5. Dezember 2025
Stefan Meyer und Fabian Saak sind Bundeswehr-Reservisten im Landkreis Diepholz. Warum sie das tun, erzählen sie im Gespräch mit der Mediengruppe Kreiszeitung. „Ich bin Reservist“, betont Stefan Meyer. Im zivilen Leben arbeitet er beim Landvolk Diepholz. Doch in seiner freigestellten Zeit dient der 43-jährige Sulinger der Bundesrepublik Deutschland als Bürger in Uniform – freiwillig und aus Überzeugung. Neben ihm sitzt Fabian Saak, ebenfalls Reservist und im normalen Leben verbeamteter Lehrer an einer Oberschule. Beide Männer sind Soldaten des Oldenburger Jägerbataillons, einem Teil der ersten Panzerdivision. Weiterlesen: Online I PDF
26. November 2025
Werte Kameradinnen und Kameraden, liebe Vereinsmitglieder, drei Jahre hat der Verein nun schon auf dem Buckel und er steht gut da: Knapp 120 Mitglieder, 9000 € in der Kasse und mittlerweile ein solides Prozedere für Förderanträge, eine kleine Arbeitsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit sowie ganz viel Zuspruch und Anerkennung aus dem Bataillon und auch von außen. Danke dafür. Über Förderanträge hat der Verein einiges an Material für die Gemeinschaftsküche finanziert, Tarnnetze, die nicht über den Dienstweg zu bekommen waren, Paloxen und einige Kleinigkeiten mehr. In der Berichterstattung sind wir mittlerweile Opfer unseres eigenen Erfolges geworden und haben so viele Bewerber für das Bataillon generiert - und über die Bewerbungsseite auf der Vereins-Webseite im ersten Schritt abgewickelt - dass das Bataillon kaum noch hinterherkommt und wir in der Öffentlichkeitsarbeit etwas kürzertreten müssen. Das Jahresmagazin , der Blog , diese Webseite und unsere Seiten in den sozialen Medien Facebook und Instagram , die Bildertausch-Seite , das virtuelle Geschäftszimmer und das Ausbildungsarchiv , der Marketender und der Spreadshop sind fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden und werden weiter rege genutzt. Und zu guter Letzt war es uns als Verein eine traurige Ehre, unseren verstorbenen Kameraden und Mitglied Thomas „ Bärchen “ Kosar das letzte Geleit zu geben sowie einen Kranz und eine Traueranzeige zu organisieren und über Spenden zu finanzieren. Auch dafür gab es viel Lob und Anerkennung – einige neue Mitglieder nahmen diese Begleitung sogar zum Anlass, auch dem Verein beizutreten. Ruhe in Frieden, Bärchen, und auf zu neuen Ufern für Verein und Bataillon, auch im Jahr 2026. Dr. Matthias Hammer 1. Vorsitzender
24. November 2025
(Ähnlicher Artikel auf Ynside - mit Zugang I ohne Zugang ) Internationale Partnerschaften in der NATO sind in dieser Zeit wichtiger denn je. Die Oldenburger Jäger haben gleich zwei davon: eine mit dem niederländischen Reserve Wach- und Sicherungsbataillon „ 10 Infanteriebataljon Bewaken Beveiligen Korps Nationale Reserve “ und eine mit dem britischen Reservebataillon der leichten Infanterie „ 3 Royal Anglian Regiment “. Zusammen üben sie, wie zuletzt an einem Wochenende in den Niederlanden. Es regnet in Strömen. Alles ist durchgeweicht – Menschen, Ziele, der Boden. Wir sind auf dem größten Schießplatz der Niederlande. Schüsse brechen, Ziele fallen, nur bei mir nicht! „Du musst dich von unten nach oben einschießen. Halte drunter“, sagt meine Aufsicht. Siehe da, ich treffe wieder.
21. November 2025
Mit „Meine Reserve“ hat die Bundeswehr eine App gestartet, die Alarmierung, Verfügbarkeitsmeldung und Heranziehung von Reservistinnen und Reservisten digitalisiert. Prozesse rund um die Reserve wie Postwege, Formulare, manuelle Rückmeldungen werden jetzt in einer App gebündelt – von der Push-Alarmierung über die digitale Verfügbarkeitsabfrage bis zur Heranziehung. Wie es in der Praxis funktionieren wird, ist noch unklar. Fest steht, dass alle Oldenburger Jäger die App herunterladen und nutzen sollen.
18. November 2025
„Mach die Fäuste hoch!“ brüllt der Ausbilder, „nicht nachlassen, Du schaffst das, beißen!“. Mein T-shirt wieder mal klatschnass, körperlich am Limit, mental am Rand. Ein ganz normaler Tag beim Lehrgang Nahkampfausbilder. Vor zwei Wochen war das. Als ich vor gefühlt einer kleinen Ewigkeit den „Nahkampfausbilder Militärischer Nahkampf aller Truppen“ begann und das Gelände der Infanterieschule Hammelburg betrat, spürte ich dort sofort die besondere Atmosphäre: konzentriert, fordernd und zugleich kameradschaftlich. Drei Wochen intensiver Ausbildung liegen vor mir – und als einziger Reservist im Teilnehmerkreis weiß ich, dass ich mich besonders beweisen muss. Schon in den ersten Stunden wird deutlich, wie hoch die Anforderungen sind. Der militärische Nahkampf ist keine Sportdisziplin, sondern eine einsatz- und überlebensrelevante Fähigkeit. Techniken, Taktiken und das entscheidende „Combat Mindset“ werden unter realitätsnaher Belastung vermittelt. Ein Ausbilder formuliert es an Tag zwei sehr treffend: „Hier lernst du nicht, um zu gewinnen, sondern, um zu überleben.“ Die Tage beginnen früh, enden spät und sind voller intensiver Drills, Szenarien und mentaler Beanspruchung. Immer wieder stoße ich an meine Leistungsgrenzen. Gleichzeitig erlebe ich, wie wichtig Entschlossenheit, Kontrolle und klare Entscheidungen unter Stress sind. Diese Erfahrung prägt nicht nur die Ausbildung, sondern auch mich persönlich. Die hohe Belastung des Lehrgangs zeigt sich ebenfalls in der Ausfallquote: Sechs Kameraden müssen vorzeitig gehen. Jeder Abgang führt uns vor Augen, wie anspruchsvoll die Qualifikation eines Nahkampfausbilders ist – und wie viel Verantwortung sie mit sich bringt.
5. November 2025
Philipp L., seines Zeichens Jäger-ROA kam über Umwege zu seiner Karriere als Reserveoffizier. Eine entscheidende Station dabei war sein Reservedienst bei den Oldenburger Jägern (formal Unterstützungsbataillon Einsatz 1), die ihm mit seiner Bewerbung halfen und so einen Soldaten von den Reserve in den aktiven Dienst überführten. Hier seine Geschichte, von ihm selbst erzählt, im Rahmen eines Interviews nach seiner Verabschiedung in den aktiven Dienst. 
21. Oktober 2025
(Gleicher Artikel beim Reservistenverband )  Die Reservistendienstleistenden des Unterstützungsbataillons Einsatz 1 haben den Auftrag, die Gefechtsstände der 1. Panzerdivision zu sichern. Auch können sie für die Landes- und Bündnisverteidigung gegen Feindkräfte im rückwärtigen Raum eingesetzt werden. Das trainieren sie auf dem Übungsplatz Hammelburg gemeinsam mit niederländischen Kameraden.
21. Oktober 2025
Der Stellenwert der Reserve wächst . Sie wird vergrößert, umstrukturiert, aufgerüstet und immer mehr zum integralen Bestandteil der Streitkräfte. Hinter der Reserve stehen eine Vielzahl an stillen Unterstützern und Befähigern, auf die kaum einer achtet. Wir möchten hier einigen von ihnen eine Stimme geben und für die Unterstützung danken. Lebenspartner Neulich hatte unsere Tochter Spielbesuch und nach einer Weile entdeckten die Kinder die Möglichkeit, Papas Bundeswehrfundus fürs Verkleiden zu nutzen. Mit viel Gekicher wurde mir das Ergebnis präsentiert und selbstredend passende Erinnerungsfotos geschossen. Auf die sich anschließende Frage: „Mama, gibt es das auch in meiner Größe?“ antwortete ich beinahe automatisch „nein mein Schatz, das gibt es nicht“. Nach kurzem Innehalten und Nachdenken über das Gesagte ergänzte ich „zum Glück“. Natürlich kann unsere Tochter die Reichweite dieser Worte noch nicht verstehen und vielleicht hat der geneigte Lesende auch zuerst Nachrichten oder Reportagen aus der Subsahara im Kopf. Meine kürzlich verstorbene Großmutter hätte jedoch als Zeitzeugin von einem Abschnitt in der deutschen Geschichte berichten können, wo solche Bilder und damit verbundene Aufgaben den kindlichen bzw. jugendlichen Alltag bestimmten. Dieses manchmal vielleicht etwas zu leicht gesagte ‚nie wieder‘ in die Realität zu übersetzen und sich aktiv für Demokratie und freiheitliche Werte einzusetzen, dafür leistet mein Mann auch mit Taten als Hauptgefreiter der Reserve (s)einen Beitrag. Um unsere Tochter und hoffentlich viele folgende Generationen sicher in einem stabilen Umfeld aufwachsen lassen zu können. Dr. Denise B. Was es bedeutet, wenn der eigene Ehemann sich für die Reserve der Bundeswehr meldet? Nun, im ersten Angang zig Telefonate, geführt durch das ganze Haus, sich auftürmende und kontinuierlich wachsende Berge von Ausrüstung, die verstaut werden wollen, Nähaufgaben, die jede Maschine herausfordern, Aktualisierung von Anekdoten aus Einsätzen, die nun nicht mehr 30 Jahre, sondern 30 Tage her sind. Man erfährt auch erstmals von Veranstaltungen, die der Reservistenverband ausrichtet und für die 20 kg Katzenstreu als Rucksackfüllung angeschleppt wurden (wie gut, dass wir auch wirklich eine Katze haben) oder die Schwiegerfamilie fürs wohltätige Wandern, pardon Marschieren, akquiriert wird (wie gut, dass ein paar ‚Bergziegen‘ in der Verwandtschaft sind). Neben den humorigen Aspekten hält so aber auch die Weltpolitik (mehr) Einzug an den Esstisch und im Kern der Reservistentätigkeit steckt schließlich die Bereitschaft, sich aktiv an der Verteidigung europäischer Werte und der freiheitlichen Ordnung beteiligen zu wollen – oder sollte man in diesen Zeiten sagen, zu müssen? Schön, dass es Freiwillige wie meinen Mann gibt, die dies als ihre Aufgabe wahrnehmen und so einen Beitrag dazu leisten, dass an anderen Esstischen der Republik weiterhin in gewohntem Frieden gespeist werden kann. Naja, vielleicht bis das Gesprächsthema auf die amerikanische Außenpolitik wechselt. Anonym Ich habe allergrößten Respekt vor dem, was die Männer und Frauen unserer Bundeswehr und besonders in der Reserve tun. Wenn ich die Bilder der Übungen sehe, läuft es mir kalt den Rücken herunter und ich frage mich immer, was die Soldatinnen und Soldaten denken, wenn sie üben. Vor dem Mut für den Fall zu üben, der hoffentlich nie eintritt, ziehe ich den Hut. Bereit zu sein, Leib und Leben für unsere Freiheit und unsere Heimat in die Waagschale zu werfen, verdient unser aller Dank und Anerkennung. Danke für Ihren Dienst! Brigitte I. Ein schlauer Autor hat einmal geschrieben: „Es gibt keine größere Ehre, als seinen sterblichen Körper zwischen seine Lieben und die Verwüstungen des Krieges zu stellen”. Genau das tut mein Freund. Er übt dafür genau das – wenn’s drauf ankommt – zu tun. Ich habe Angst um ihn, bin aber auch wahnsinnig stolz auf ihn, weil er das tut. Danke für Deinen Dienst und Deinen Mut, Schatz! Wirklich. Silvia K. Über dem Schreibtisch meines Partners hängt ein Schild. Darauf steht: „Wir sind bereit zu kämpfen, nicht weil wir hassen, was vor uns steht, sondern weil wir lieben, was hinter uns liegt“. Besser kann man es denke ich nicht sagen. Aber unsere Heimat und der Frieden und die Freiheit, die wir hier jeden Tag (er)leben dürfen sind das Opfer, das mein Mann bereit ist zu bringen und das Opfer, das wir als Familie schon im Frieden bringen, allemal wert. Möge es nur nie dazu kommen, auch weil es die Männer und Frauen der Reserve (und der Bundeswehr allgemein) gibt, die den Kriegstreibern und Größenwahnsinnigen dieser Welt die Stirn bieten. Anne S. Arbeitgeber Über Tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Vodafone engagieren sich neben ihrem Beruf auch in ihrer Freizeit für die Gesellschaft. So wie unser Kollege Marcus W., der als Hauptgefreiter der Reserve seinen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands leistet. Wir wollen Menschen wie Marcus bestmöglich unterstützten und ermutigen sie, sich gesellschaftlich zu engagieren. Dabei hilft eine flexible Arbeitszeit-Gestaltung: Mitarbeitende können Angebote wie Gleitzeit und Überstundenabbau nutzen, aber auch Sonderurlaubstage für ehrenamtliches Engagement in Anspruch nehmen. Verena Kolb, Pressesprecherin Vodafone Deutschland Mein Team und ich begrüßen das freiwillige Engagement unseres Kollegen Thomas E. als Reservist bei der Bundeswehr. Die Bereitschaft, Verantwortung für die Sicherheit und Verteidigung unseres Landes zu übernehmen, verdient Respekt und Anerkennung. Im Rahmen der Reservistentätigkeit erworbene Fähigkeiten bereichern nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern können auch von großem Nutzen im beruflichen Umfeld sein. Wir stehen vollumfänglich hinter dieser freiwilligen Aufgabe und unterstützen Herrn E. gerne bei der Vereinbarkeit von zivilem Beruf und militärischem Einsatz. Michael Voh, Leiter Vorstandsstab, Sparkasse Schweinfurt-Haßberge Gerade in Zeiten, in denen Frieden und Demokratie in Europa nicht mehr selbstverständlich sind, finde ich es besonders wichtig, wenn Menschen Verantwortung übernehmen. Ich habe selbst meinen Dienst bei den Panzergrenadieren geleistet und weiß, was dieses Engagement bedeutet. Deshalb unterstütze ich es als Personalleiter sehr, wenn Kolleginnen und Kollegen sich als Reservisten einbringen – für den Schutz unserer Werte und unseres freien Zusammenlebens. Tino M., Personalmanagement, ABS Safety GmbH
23. September 2025
(Ähnlicher, von der Bw redigierter Artikel in Ynside ) Der Edelweißbergmarsch ist eine Herausforderung für Soldaten, um das Edelweiß-Abzeichen zu erwerben, das sonst nur von Gebirgsjägern getragen wird. Der Marsch, der v.a. von Soldaten der Gebirgstruppe absolviert wird, beinhaltet das Bewältigen großer Höhenunterschiede auf mindestens 2000 m hinauf, um das Edelweiß-Abzeichen an ihrer Bergmütze tragen zu dürfen. Aber auch andere Soldaten können sich den Marsch antun, so wie im September 2025 fünf Soldaten der Oldenburger Jäger. 160 Soldaten aus vier Nationen stehen mit uns bei strahlendem Sonnenschein, 25°C und wolkenlosem Himmel am Fuße des Watzmanns im Wimbachtal. Wir fünf sind OStGefr Alex M., Tobias K., Patrick H., Jörg H. und StGefr Matthias R.. Aufgeteilt auf fünf Marschgruppen starten wir um 07:00 auf einer Höhe von 637 m.
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8. September 2025
(Siehe Artikel dazu in loyal ) Drei Soldaten der Oldenburger Jäger haben im September einen Militärwettkampf in Wardenburg gewonnen. Oberstabsgefreiter Holger G., Oberstabsgefreiter Jörg H. und Stabsgefreiter Olaf P. absolvierten 13 Stationen, wie z.B. Kleinkaliber-Schießen, Erste Hilfe, Handgranatenwerfen, Karte & Kompass, Verwundetentransport und Gewässerüberwindung und belegten am Ende den 1. Platz der militärischen Gruppenteilnehmer. Die Oldenburger Jäger bedanken sich bei der RK Wardenburg für die sehr gelungene Organisation und Durchführung. Der Verein gratuliert den Siegern.